Schmetterlinge brauchen vielfältige Landschaft und Vegetation
Beim Ortstermin am Keilberg wird deutlich, was Schmetterlinge brauchen: Den Hang hinauf zum Kalkfelsen sieht man freie Flächen mit Magerrasen. Ein Teil davon ist in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Segerer freigeräumt worden. An einem guten Tag, sagt er, könnten wir über 50 Schmetterlingsarten sehen. In diesem Naturschutzgebiet kommen laut Segerer über das Jahr gesehen über 1.000 Arten vor.
Weil es aber an diesem Vormittag bedeckt ist, sind es gerade mal eine Handvoll. Weil die meisten Schmetterlinge nachtaktiv sind, hat man tagsüber ohnehin schlechte Karten, erklären die Wissenschaftler. Auch im heimischen Garten sind verschiedene Blumen gut für Schmetterlinge, allerdings keine Exoten aus Nordamerika oder Ostasien.
Heimische Pflanzen für heimische Schmetterlinge
Weil die verschiedenen Schmetterlingsarten ihre Larven an ganz bestimmten heimischen Pflanzen ablegen, ist es gut, viele verschiedene dazuhaben. Davon profitieren Bienen und Insekten. Aber auch magere Ecken im Garten sind kein Problem. Man kann dann einiges tun, sagt die Biologin Treffehn: „Heimische Wildblumen wie Majoran, Wasserdost, Hornklee und Seifenkraut locken mit ihren Farben und Düften Schmetterlinge an“. Von Supermarkt-Blühmischungen rät Andreas Segerer ab, gut dagegen seien Pflanzen, die ohnehin wachsen würden. Auch ein Schottergarten kann gut für Schmetterlinge sein, wenn man den Unkrautvlies entfernt, so Segerer.
Was man kennt, schützt man besser – Artenkenntnisschulungen
Die Schmetterlingsexperten des LBV schulen in Zusammenarbeit mit der bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege und mit der Zoologischen Staatssammlung Interessierte. Denn die Artenkenntnis sei „wichtig fürs Monitoring und ein „wichtiges Handwerkszeug beim Kartieren und Bewerten seltener und geschützter Arten.“ Was man kennt, das schützt man eher.
Segerer klagt darüber, dass in Schule und Universität viel weniger Wissen über heimische Tier und Pflanzenarten vermittelt werde. Die Artenkenntniskurse werden Online angeboten oder in Bayreuth bei einem viertägigen Seminar. Wer bei der Prüfung am 9. November mindestens 65 verschiedene Schmetterlinge kennt, kommt zum sogenannten BANU-Zertifikat in Bronze. Die Kurse wenden sich an Lehrer, Schüler und Studierende.