Eine zentrale Erkenntnis der heute veröffentlichten Shell-Jugendstudie ist, dass die junge Generation, oft auch als Gen-Z bezeichnet, vielschichtiger und anders ist, als häufig geäußerte Vorurteile suggerieren.
Jugendliche sehen mehrheitlich ihre Möglichkeiten positiv
Laut der Studie blicken die Jugendlichen mehrheitlich positiv auf die Möglichkeiten, die ihnen Staat und Gesellschaft bieten, trotz vieler Krisen und Zukunftssorgen. Sie informieren sich aktiv über Politik – mehr noch als vor fünf Jahren. Und sie nehmen politische und soziale Krisen wahr. Werte, wie „Fleiß“ und „Ehrgeiz“ spielen für sie eine große Rolle. Das widerspricht dem immer wieder geäußerten Vorurteil einer „faulen“ Gen-Z.
Für die Shell-Jugendstudie werden den Jugendlichen Fragen zum Weltbild, zu Werten und Zielen gestellt. Die Studie gibt Auskunft zu politischen und sozialen Vorstellungen, Interessen und Wünschen, zu Fragen der Bildung, der Berufschancen, der Lebenswelt und der Einschätzung der Zukunft. Konkret wurden unter anderem Ängste vor Krieg oder Klimawandel, der Zufriedenheit mit der Demokratie, dem Vertrauen in die staatlichen Institutionen und in die Medien abgefragt. Dabei sei die Studie ganz bewusst nicht als Untersuchung über eine „Generation Krise“ aufgesetzt worden, erklärte Studienautor Mathias Albert. Die Wissenschaftler hätten offene Fragen gestellt.
Shell-Jugendstudie: Befragte zwischen 12 und 25 Jahren
Die Shell-Jugendstudie wird alle vier bis fünf Jahre durchgeführt. Bei der aktuellen wurden 2.059 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren befragt, 1.845 aus den westlichen und 664 aus den östlichen Bundesländern. Der Shell-Konzern finanziert sie, greift aber nach eigener Aussage nicht in die Durchführung der Befragung und deren Auswertung ein. Dies erfolgt von Wissenschaftlern der Uni Bielefeld, einer Wissenschaftlerin der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und dem demoskopischen Institut Verian. Die Studie genießt Renommee und wird in Fachkreisen als eine Referenzstudie gewertet.