KI-Supercomputer im Miniformat
Ein weiterer Höhepunkt der Messe ist Nvidias „Project Digits“ – ein KI-Supercomputer im Format eines kleinen Desktop-Rechners, der ab Mai für 3.000 Dollar erhältlich sein soll. Das System soll leistungsstark genug sein, um KI-Modelle mit bis zu 200 Milliarden Parametern zu verarbeiten – und das alles mit einem normalen Stromanschluss. Nvidia verspricht dabei eine Rechenleistung von einem Petaflop – das bedeutet, das System kann eine Billiarde KI-Berechnungen pro Sekunde durchführen. Diese Leistung hätte vor wenigen Jahren noch einen ganzen Serverraum gefüllt.
Project Digits richtet sich an Forschungseinrichtungen, aber auch an Entwickler, Datenwissenschaftler und Studenten, die ihre eigenen KI-Modelle entwickeln möchten. Außerdem könnte er für Unternehmen interessant sein, die interne Daten mit modernen KI-Systemen verarbeiten wollen – aber nicht wollen, dass die Daten dafür in die Cloud geschickt werden.
Deutsche Innovationen zwischen Tradition und Zukunft
Auch Deutschland ist auf der CES vertreten. Bundesdigitalminister Volker Wissing eröffnete den deutschen Pavillon, wo 28 Firmen ihre Innovationen präsentieren. Das Angebot reicht von E-Scootern über Ladesäulen-Software bis hin zu Service-Robotern. Zwischen Bier und Popcorn zeigt sich aber auch, dass deutsche Start-ups vor besonderen Herausforderungen stehen.
Alice Sen, Chefin eines Münchner Start-ups, hat diese Erfahrung gemacht. Ihr Unternehmen entwickelt KI-gestützte Brillen für Autofabriken. „Wo ein deutscher VC irgendwie erst mal drei, vier Monate sich Zeit nimmt, sich zu entscheiden oder eben auch nicht, dauert es bei den Amerikanern eine Woche“, berichtet sie über die Unterschiede bei der Investorensuche.
Schatten über der Technikmesse
Doch nicht alles glänzt auf der CES. Die Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident wirft ihre Schatten voraus. Messechef Gary Shapiro warnte vor den Folgen angekündigter Importzölle: PCs, Laptops und Smartphones könnten für Verbraucher um 30 bis 50 Prozent teurer werden.
Die CES 2025 zeigt: KI ist dabei, unseren Alltag grundlegend zu verändern. Ob aufräumende Roboter oder Miniatur-Supercomputer – die Technologie rückt immer näher an unser tägliches Leben heran. Doch zwischen beeindruckenden Innovationen und gewagten Zukunftsversprechen bleibt die Frage: Wann werden diese Visionen tatsächlich in unserem Alltag ankommen? Und wollen wir das überhaupt?