Audi-Mitarbeiter auf Betriebsversammlung informiert
Die Einzelheiten des Sparplans wurden heute auf einer Betriebsversammlung in Ingolstadt vorgestellt. Laut IG Metall haben rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran teilgenommen, auch über Zuschaltungen an anderen Standorten. So hart wie von der IG Metall zunächst befürchtet, ist das Sparprogramm nun nicht ausgefallen.
Bei der Arbeitnehmervertretung war gar von einer „Liste des Grauens“ die Rede. Befürchtet wurden unter anderem ein Abbau von 9.000 Stellen, sowie Lohnkürzungen, Präsenzpflicht und Auslagerungen. Beide Seiten zeigten sich auf dem Mitarbeitertreffen mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Döllner: Audi „Richtung Zukunftsfähigkeit“
Vorstandschef Döllner geht davon aus, dass man mit dem Kompromiss das Unternehmen in Richtung Zukunftsfähigkeit ausbauen kann. Die Vereinbarung sei ein wichtiger Meilenstein. Damit stärke man die Wettbewerbsfähigkeit. Dazu gehört nicht nur der Sparplan. So sollen rund acht Milliarden Euro in die beiden Standorte Ingolstadt und Neckarsulm investiert werden, versprach Döllner. Geplant sind auch Neueinstellungen. Die Rede ist von 1.000 neuen Stellen, die „ingesourct“ werden sollen, das heißt, aktuell sind sie ausgelagert.
Was die Beschäftigten am Stammwerk in Ingolstadt sicher gerne gehört haben, ist, dass dort ein weiteres Verbrenner-Modell gefertigt werden soll, um das Werk besser auszulasten. Laut der Pressemitteilung geht es um den Q3. Döllner sieht bei dem Modell einiges an Marktpotential. In Neckarsulm wird die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz für den gesamten Audi-Konzern ausgebaut. Der Betriebsratsvorsitzende des Audi-Standorts in Neckarsulm, Rainer Schirmer, hofft, dass sich nun die große Unsicherheit lösen wird, die man in den vergangenen Wochen bei den Mitarbeitern gespürt habe.
VW-Tochter in der Krise
Etwas mehr Ruhe, auch in der Vorstandsetage, kann der Konzern gut gebrauchen. In der Geschäftsführung gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Wechsel. Allein an der Spitze des Autobauers gab es seit 2018 drei Wechsel, von Bram Schot über Markus Duesmann nun zu Döllner. Und auch in anderen Vorstandsressorts drehte sich das Personalkarussell. Dabei steht die Ingolstädter VW-Tochter, wie die ganze Branche, vor zahlreichen Herausforderungen. Die Nachfrage ist schwach, die Konkurrenz aus China dagegen stark.
Im Audio: Audi verkündet Stellenabbau