Wetterextreme sind Normalität geworden
Wetterextreme waren zwischen 1881 und 1990 selten, heute sind sie an der Tagesordnung, so Tobias Fuchs. Immer häufiger wechselten sich überdurchschnittlich nasse und extrem trockene Jahren ab und Starkregen wie Dürren würden häuftiger. Außerdem gebe es immer mehr Hitzewellen in Deutschland. Das sei bereits jetzt – vor allem in Großstädten und Ballungsräumen – eine Gefahr für chronisch kranke und alte Menschen.
Hitzewellen seien auch auf den Ozeanen zu beobachten, so Fuchs: „Warme Ozeane verdunsten in eine wärmere Atmosphäre bedeutend mehr Wasserdampf“, und das führe zu katastrophalen Stark- und Dauerniederschlägen.
Für Pollenallergiker gibt es laut Fuchs im Winter eine immer kürzere Ruhepause, bevor die Pollen wieder fliegen. Dafür kämen Insekten, die Krankheiten übertragen – wie die durch Zecken übertragene FSME – besser durch die Winter, weshalb sich diese Krankheiten weiter ausbreiten.
2024 war Rekordjahr
Das vergangene Jahr 2024 war so heiß wie keines zuvor seit Messbeginn – nämlich im Mittel 10,9 Grad warm. „Erschreckend ist vor allem, dass der alte Rekord aus 2023 gleich um 0,3 Grad übertroffen wurde. Das ist aus klimatologischer Sicht absolut außergewöhnlich!“, sagte Andreas Becker, Leiter Klimaüberwachung des DWD.
Nach einem milden Winter habe es ein besonders warmes Frühjahr gegeben. Der überdurchschnittlich heiße Sommer habe dann im Mittel 52 Sommertage mit einer Maximumtemperatur von mehr als 25 Grad gebracht – fast doppelt so viele wie normal – und zwölf besonders heiße Tage mit mehr als 30 Grad – fast dreimal so viele wie normal. Gleichzeitig war das Jahr 2024 überdurchschnittlich nass und seit 1881 das zwölftfeuchteste Jahr.
Mit Informationen von AFP