Fast alle Wirtschaftsexperten sind sich sicher: Die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump wird erhebliche negative Folgen haben, sowohl für die USA selbst als auch für die Weltkonjunktur und natürlich auch für die exportlastige deutsche Wirtschaft.
Nach Schätzungen der Universität Yale dürften einem durchschnittlichen Haushalt in den Vereinigten Staaten aufgrund der aktuellen Politik pro Jahr umgerechnet etwa 3.500 Euro weniger zur Verfügung stehen als bisher. Umgekehrt geht das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) davon aus, dass Trumps Politik die hiesige Wirtschaft pro Jahr mit bis zu 50 Milliarden Euro belasten könnte. Solche Zahlen sorgten in den vergangenen Tagen für Kurseinbrüche an den wichtigsten Aktienmärkten.
„Crash“ oder „Bärenmarkt“?
Wenn es darum geht, die Turbulenzen an den Finanzmärkten zu beschreiben, überbieten sich derzeit die Schlagzeilen. Dabei gibt es relativ klare Regeln dafür, welcher Begriff zu welcher Börsensituation passt. Das düsterste Szenario ist der sogenannte „Crash“. Davon sprechen Börsenprofis in der Regel, wenn es zu fast schon panikartigen Verkäufen von Aktien kommt und der Markt binnen kurzer Zeit um 20 Prozent oder mehr nachgibt.
Verteilen sich solch deutliche Kursrückgänge über einen längeren Zeitraum, dann bezeichnen Experten die Entwicklung als „Baisse“ oder „Bärenmarkt“ (im Gegensatz zum „Bullenmarkt“ mit einem längeren Aufwärtstrend). Ob es sich nun bei der aktuellen Entwicklung um einen Crash oder einen Bärenmarkt handelt, werden wohl die kommenden Tage zeigen.
Verbraucherschützer raten dazu, Ruhe zu bewahren
Doch was sollen Kleinanleger, die ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder ETFs angelegt haben, in einer solchen Marktphase tun? Anlageprofis und Verbraucherschützer raten überwiegend dazu, Ruhe zu bewahren. Es komme natürlich auf die jeweilige persönliche Situation an, heißt es zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen. Grundsätzlich gelte aber: Kursschwankungen sind ein normaler Teil der Börsenwelt. Dazu gehören auch kurzfristige Verluste, die sehr deutlich ausfallen können.
Historisch gesehen hat der Aktienmarkt solche Schwächephasen aber immer aufgeholt. Und davon gab es allein seit der Jahrtausendwende gleich mehrere: nach den Terroranschlägen des 11. September 2001, in der Finanzkrise 2008/2009, in der aufkommenden Corona-Pandemie 2020 und nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022. Langfristig haben aber Aktienindizes wie der deutsche DAX solche Dellen bisher immer überwunden und dann neue Höchststände erreicht – wie zuletzt im März 2025.