Wenn im Weltall, 124 Lichtjahre von uns entfernt, dieselben Gesetze gelten, wie bei uns auf der Erde, dann müsste es eigentlich außerirdisches Leben geben. Zu dem Schluss ist ein internationales Forschungsteam gekommen. Im Fachjournal „The Astrophysical Journal Letters“ berichtet es sogar von den bislang deutlichsten Hinweisen für Leben außerhalb unseres Sonnensystems.
Wie ist das Team vorgegangen und was hat es entdeckt?
Ein Team der Universität Cambridge hat mithilfe des James-Webb-Weltraumteleskops den Planeten K2-18b unter die Lupe genommen. Das Teleskop wurde gemeinsam von mehreren Weltraumbehörden gebaut und startete Ende 2021 ins All. Nun wurden dadurch in der Atmosphäre des 124 Lichtjahre entfernten Planeten Indizien für die beiden Stoffe Dimethylsulfid (DMS) und Dimethyldisulfid (DMDS) gefunden. Das deuten die Forschenden als mögliche Zeichen für Leben.
Denn: Auf der Erde würden diese Verbindungen von Mikroorganismen produziert, etwa von Phytoplankton in den Meeren, berichtet die Gruppe. Gleichzeitig räumt sie ein, dass die Stoffe auch auf eine andere, bislang unbekannte Weise entstanden sein könnten. Und: Dass die Stoffe sich wirklich in der Atmosphäre des Planeten befinden, konnte auch nicht mit absoluter Sicherheit nachgewiesen werden.
Zur Erklärung: Der Planet K2-18b zieht immer wieder vor einem sogenannten Roten Zwerg vorbei und wird deshalb von hinten durchleuchtet. In so einer Phase können Forschende prinzipiell die chemische Zusammensetzung der Lufthülle analysieren.
Was wissen wir über den Planet K2-18b?
Der Planet K2-18b im Sternbild Löwe steht schon länger im Fokus von Astronomen. Entdeckt wurde er 2015. Er ist 8,6 Mal schwerer und 2,6 Mal größer als die Erde. Schon früher hatten Forscher herausgefunden: Auf dieser sogenannten Supererde gibt es Wasser in der lebensfreundlichen Zone. Eine solche lebensfreundliche Zone, die potenziell bewohnbar ist, erlaubt durch entsprechende Temperaturen die Existenz von flüssigem Wasser auf einem Planeten. Und flüssiges Wasser wiederum ist die Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen.
Auch Methan und Kohlendioxid waren bereits in der Atmosphäre des Planeten gefunden worden. Dabei hatte das Team auch Hinweise auf DMS entdeckt, die nun auch an anderer Stelle bestätigt wurden. Das sei ein zweiter Beleg, ermittelt mit einem anderen Instrument und auf einer anderen Wellenlänge, hieß es von den Wissenschaftlern. Jetzt müssten die Beobachtungen bestätigt werden, schreiben die Forscher.
Forscher hatten zuletzt ebenfalls durch das James-Webb-Weltraumteleskop den Exoplaneten LHS 1140 b beobachtet. Auch dort könnte es Wasser und Eis geben. Damit könnte es sich ebenfalls um eine lebensfreundliche Welt handeln.