Sie sind verschieden und passen doch gut zusammen. Eva und Marie heißen die beiden Bayerischen Pflanzen des Jahres. Vorgestellt wurden sie vom Bayerischen Gärtnerei-Verband (BGV), der die Aktion ins Leben gerufen hat. Hinter den beiden Frauennamen verbirgt sich in diesem Jahr ein Pflanzen-Duo. Eva ist eine Begonie. Aber anders als ihre meist einfarbigen Verwandten hat ihre weiße Blüte einen Farbverlauf ins Rötliche und sehr dunkelgrüne Blätter. Ihre Partnerin Marie ist ein Zauberschnee mit vielen kleinen rosa-weißlichen Blüten.
Welche Erde ist die Richtige?
Beide Pflanzen blühen den ganzen Sommer und sind keine Sonnenanbeter, fühlen sich also eher im Schatten und Halbschatten wohl, erklärt Claudia Taeger von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim bei Würzburg. Gepflanzt werden können sie in großen Töpfen, Balkonkästen oder Blumenampeln. „Besser geht´s nicht, wenn man etwas in Lachs und Rosé haben möchte“, so die Expertin. Um sie in einen hohen Kübel zu pflanzen, nimmt die gelernte Gärtnerin eine torffreie Blumenerde. Eine Spezialerde sei nicht nötig. Taeger rät zu einer Erde direkt aus der Gärtnerei. Die sei in der Regel schon vorgedüngt, das reiche für vier bis fünf Wochen, manchmal sogar bis Ende Juli.
Strukturpflanzen für unterschiedliche Höhen
Um das Ergebnis im Kübel optisch noch etwas spannender zu machen, pflanzt die Blumenexpertin zwischen Begonie und Zauberschnee eine etwas höhere Strukturpflanze. Dafür eignen sich Tempelbambus oder Buntnessel. Nach einigen Wochen sollte der Kübel zum ersten Mal mit Flüssigdünger gedüngt werden.
Lieber weniger gießen als zu viel
Auch beim Gießen hat die gelernte Gärtnerin einen Tipp: Ab und zu den Topf anheben und prüfen, ob er noch nass und damit schwer ist. Noch einfacher zu handhaben seien aber Gefäße mit einer Wasserstandsanzeige. Übrigens sorgen sich viele Gärtner nach ihrer Erfahrung eher zu Unrecht, dass ihre Pflanzen vertrocknen könnten. „Ich weiß nicht, ob mehr Pflanzen vertrocknen oder durch Übergießen sterben. Lieber ein bisschen weniger gießen“, rät die gelernte Gärtnerin. Denn gerade Staunässe im Topf fördert das Pilzwachstum.
Insektenfreundliche Alternativen für den Balkon
Wer seine Kästen und Kübel noch bienen- und insektenfreundlicher bepflanzen möchte, greift zu nektar- und pollenreicheren Pflanzen, etwa Petunien, Zinnien oder dem Mehl-Salbei. Claudia Taeger arrangiert sie vor dem Anpflanzen in der gewünschten Reihenfolge und gräbt dann kleine Kuhlen. Alle 20 Zentimeter setzt sie eine Pflanze ein und drückt die Erde rundherum vorsichtig fest. Wer Angst vor einem heißen, trockenen Sommer hat, greift statt zu den Sommerblumen zu Sukkulenten wie dem Hauswurz oder der Fetten Henne. Auch Rosmarin und Schnittlauch vertragen Trockenheit besser als viele andere Pflanzen, rät die Expertin.