Heiße Sommer und lange Trockenperioden setzen vielen Pflanzen in Gärten, auf Balkonen und Grünflächen stark zu. Klassische Zier- und Nutzpflanzen leiden oft unter Wassermangel, Sonnenbrand oder Schädlingsbefall. Wer trotzdem einen lebendigen, blühenden Garten erhalten möchte, sollte auf hitzeverträgliche Pflanzen setzen. Diese stammen häufig aus sonnenverwöhnten, trockenen Regionen und kommen mit wenig Wasser aus. So bleibt das Grün auch in heißen Monaten attraktiv und vielfältig.
Merkmale hitzeresistenter Pflanzen aus Mittelmeer und Steppen
Pflanzen aus dem Mittelmeerraum oder aus Steppengebieten haben sich über lange Zeit an Trockenheit angepasst. Ihre Blätter sind oft klein, ledrig oder behaart – Merkmale, die die Verdunstung verringern. Tiefreichende Wurzeln helfen ihnen, auch in tieferen Bodenschichten noch Feuchtigkeit zu erschließen. Manche Arten speichern Wasser in fleischigen Blättern oder Stängeln, etwa Hauswurz, verschiedene Kakteen oder Agaven. Mediterrane Kräuter wie Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei und Oregano gelten ebenfalls als robust und ziehen zusätzlich nützliche Insekten an.
Stauden und Wildpflanzen für sonnige Standorte
Neben bewährten Arten wie Katzenminze, Bartblume, Steppen-Salbei oder Königskerze gelten auch weniger bekannte Pflanzen wie die imposante Steppenkerze oder das Perlkörbchen als trockenheitsverträglich. Zwar benötigen viele dieser Arten durchlässige, nährstoffreiche Böden, doch kommen sie mit längeren Trockenphasen gut zurecht. Besonders wertvoll für naturnahe Gärten sind heimische Wildpflanzen wie Wilder Dost, Wiesen-Salbei, Wilde Möhre oder Färber-Hundskamille. Sie sind an das lokale Klima angepasst und bieten zahlreichen Insekten Nahrung und Lebensraum. Laut dem Bund Naturschutz (externer Link) leisten solche Arten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität – gerade im Zeichen des Klimawandels.
Blühende Balkonpflanzen, die Sonne und Hitze aushalten
Auf sonnigen Balkonen sorgen Pflanzen wie Portulakröschen, Mittagsblumen, Mauerpfeffer und verschiedene Sukkulenten für Farbe und Trockenresistenz. Klassiker wie Geranien, Petunien und Zauberglöckchen vertragen viel Sonne, müssen aber regelmäßig gegossen werden. Mediterrane Gewächse wie Oleander, Lavendel, Rosmarin oder auch der Zitrusbaum gedeihen ebenfalls gut auf warmen Balkonen und blühen meist über längere Zeit. Auch Margeriten und Kapuzinerkresse gelten als pflegeleichte Kandidaten für heiße Standorte.
Tipps zur Gartenpflege bei Hitze: Boden, Wasser und Dünger
Damit hitzetolerante Pflanzen gut gedeihen, sollte der Boden locker und durchlässig sein. So kann überschüssiges Wasser gut abfließen und es entsteht keine Staunässe. Eine Beimischung von Sand oder Splitt sorgt für eine bessere Drainage. In den ersten Wochen nach dem Pflanzen sollte regelmäßig gegossen werden – danach kommen viele Arten gut mit längeren Trockenphasen zurecht. Mulch aus Kies, Rinde oder Stroh hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt vor Überhitzung. Beim Düngen ist Zurückhaltung geboten: Zu viel Stickstoff schwächt Pflanzen bei Hitze. Ein Rückschnitt im Herbst oder zeitigen Frühjahr fördert frische Triebe und stärkt die Pflanze insgesamt.
Hitzeverträgliche Pflanzen im Klimawandel unverzichtbar
Hitzeresistente Pflanzen benötigen weniger Wasser und Pflege, sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge und tragen so zu einem gesünderen Garten bei. Sie unterstützen die Biodiversität, indem sie Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung bieten. Diese Eigenschaften machen sie zur idealen Wahl für Gärten, die sich den Herausforderungen des Klimawandels anpassen müssen.