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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Überraschung: Zwei neue Aufsätze zu Palästina von Hannah Arendt
Kultur

Überraschung: Zwei neue Aufsätze zu Palästina von Hannah Arendt

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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6 min. Lesezeit
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Kaum zu glauben, aber wahr: Selbst von Hannah Arendt, dieser einflussreichen und viel erforschten jüdischen Denkerin, die 1975 in New York gestorben ist, gibt es noch unentdeckte Werke. Thomas Meyer, Hannah Arendt-Biograf und Philosophie-Professor in München, hat jetzt auf Deutsch zwei Aufsätze zu Israel und Palästina auf Deutsch herausgebracht.

Inhaltsübersicht
Eine „Heimstätte“ für Juden in NahostÖl statt Schutz der JudenEin „normales Leben“ für Flüchtlinge?Heute „alles anders“, aber gleiche StrukturenVolles Risiko bei denkerischer Intervention

Eine „Heimstätte“ für Juden in Nahost

Der erste stammt aus dem Jahr 1944 und beschäftigt sich – zu der Zeit, als der Holocaust noch voll im Gange war – unter dem Titel „Amerikanische Außenpolitik und Palästina“ mit der Frage nach einer „Heimstätte“ für die Juden im Nahen Osten. Vier Jahre vor der Gründung des Staates Israel fragt sich Arendt darin zum einen, warum die amerikanische Regierung nichts unternimmt, einen jüdischen Staat so schnell wie möglich gründen zu helfen. Zum anderen analysiert sie in dem Aufsatz die ambivalente Haltung der Amerikaner in Bezug auf die Juden: „nämlich einerseits die öffentliche Unterstützung für die Jüdinnen und Juden, die sich in einem Überlebenskampf befinden. Auf der anderen Seite der Versuch, die Region im Nahen Osten um Palästina, Bahrain, Kuwait, Jordanien, Ägypten, in ein Gebiet der Ölschöpfung zu verwandeln, das sie zusammen mit den Briten vorantreiben wollen“, so Herausgeber Thomas Meyer im BR-Interview.

Öl statt Schutz der Juden

Nach Hannah Arendt gehöre zur Botschaft der amerikanischen Verfassung, dass alle in den USA lebenden Minderheiten einen besonderen Schutz genießen müssen. Und das habe Arendt in radikaler Weise auf die in Palästina lebenden Jüdinnen und Juden übertragen und vom amerikanischen Staat verlangt, in diesem Sinne eine klarere Botschaft an die jüdische Minderheit zu senden. Stattdessen habe Arendt bei den Amerikanern ökonomische und politische Interessen am Werk gesehen, die eine jüdische Staatsgründung in Palästina unmöglich machten.

Ein „normales Leben“ für Flüchtlinge?

Der zweite Aufsatz stammt aus einem 1958 in den USA publizierten Buch, das Hannah Arendt mit 16 anderen Forschern für einen amerikanischen Thinktank verfasst hat und das „nichts weniger im Sinne hat, als das sogenannte palästinensische Problem lösen zu wollen“, so Meyer. Es geht darin um die Frage, wie man ein „normales Leben“ für die Flüchtlinge wiederherstellen kann. „Ein normales Leben“, so Meyer, sei damals – neben der Formel „zurück nach Hause zu gehen“ – die Formel gewesen, für die Idee, die Menschen wieder an die Orte zurückzubringen, von denen aus sie vertrieben wurden. Das sei das einzig Wichtige für die Autoren gewesen, nicht aber „wer diesen Konflikt ausgelöst hat und wer die älteren Rechte an diesem Land hat“, so Meyer. Bei diesem Zurückbringen der vertriebenen Palästinenser an ihre Orte sei aber – so die Studie von 1958 – unbedingt „zu berücksichtigen, dass aus den arabischen und maghrebinischen Staaten mindestens 150.000 Jüdinnen und Juden – wahrscheinlich weitaus mehr – ebenfalls vertrieben wurden und in Palästina/ Israel eine neue Heimstatt fanden. Und, dass gleichzeitig dem Staat Israel, der sich unter schwierigsten Bedingungen gegründet hat und der seit 1956 unter permanenten Vernichtungsdrohungen des ägyptischen Staatschefs Nasser stand, Sicherheitsgarantien zu geben.“

Heute „alles anders“, aber gleiche Strukturen

Die Diagnose von 1958, es gebe ein „eklatantes Versäumnis, einen angemessenen Umgang mit diesen Flüchtlingen zu finden – obwohl die Vereinten Nationen ihnen viel mehr Aufmerksamkeit schenken als jeder anderen Flüchtlingsgruppe“ – wie es in der Einleitung heißt, könnte fast von heute stammen. Aber Thomas Meyer hat sich bei der Herausgabe der beiden Aufsätze, wie er sagt „sehr bewusst ganz zurückgehalten bei der Aktualisierung der Texte. Natürlich ist alles anders. Seit dem Überfall der Hamas und anderer arabischer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 und dem Krieg im Gazastreifen, der sich so entwickelt hat, wie er sich eben entwickelt hat, und dem Jahr 1958 liegen Welten.“

Gleichwohl seien die Strukturen geblieben: eine mehr als nur verständliche Sorge aufseiten Israels, adäquate Verhandlungspartner auf arabischer Seite zu finden. Und auf der anderen Seite gebe es eine israelische Regierung, die offensichtlich, so Meyers Eindruck, „an einer Lösung im Moment nicht interessiert zu sein scheint.“

Volles Risiko bei denkerischer Intervention

Wenn die mehr als 65 Jahre alten Texte auch kein Rezept zur aktuellen Problemlösung geben können, so können sie doch einmal mehr die spezifische Eigenart des Arendtschen Denkens erhellen: „Hannah Arendt hat die traditionelle Grenze zwischen theoretischem und praktischem Denken einfach eingerissen und zugesehen, dass sie etwas beitragen kann, das jenseits dieser etablierten Grenzziehung liegt. Sie hat in die Öffentlichkeit hineininterveniert und sich nicht um Parteigrenzen, vorgefasste Meinungen oder um das etwas Feinere ‚So etwas tut man nicht als Wissenschaftlerin‘ geschert. Sie ist mit dieser Studie und ihren Kollegen in die Vollen gegangen, wie man vielleicht volkstümlich sagen konnte“, so Meyer. Das sei ein immenses Risiko für eine Wissenschaftlerin, die sich damit exponiere.

Hannah Arendt: „Über Palästina. Palästina, Israel und die Suche nach der Lösung“. Die beiden neu entdeckten Aufsätze sind, herausgegeben von Thomas Meyer, bei Piper erschienen.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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