Eigentlich sollten die rund 30.000 Zehntklässler an den bayerischen Gymnasien am Montag einen benoteten Jahrgangsstufentest in Englisch schreiben. Doch der Test wurde kurzfristig abgesagt, wie ein Sprecher des Kultusministeriums dem BR sagte.
Die Aufgaben seien zuvor an einer Schule versehentlich bekannt geworden. Der Sprecher sprach von einem sehr „bedauerlichen“ Vorfall. „Dadurch war Gleichbehandlung nicht mehr gewährleistet.“ Denn die Aufgaben des Jahrgangsstufentests sind bayernweit dieselben.
Test wird nicht nachgeholt
Nachgeholt wird der Test dem Ministerium zufolge nicht. Er könne lediglich auf freiwilliger Basis als unbenotete Lernstanderhebung oder zu Übungszwecken durchgeführt werden. Im Juni hätten die Schulen dann die Möglichkeit, freiwillig einen zentral erstellten Englisch-Test schreiben zu lassen.
Wie die Aufgaben bekannt geworden sind, wollte der Sprecher nicht sagen, auch den Namen der Schule nannte er nicht. Ein vergleichbarer Fall sei ihm nicht bekannt. Zuerst hatte die Mediengruppe Bayern über die Absage berichtet.
Jahrgangsstufentests in mehreren Fächern
In Bayern schreiben Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen zu Beginn eines Schuljahres in bestimmten Klassen einheitliche Jahrgangsstufentests in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch oder Latein. Laut Kultusministerium sind sie eine „wertvolle Orientierungshilfe“ für Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Die Vergleichstests sollen demnach „Hinweise auf spezifische Stärken und Schwächen der Lernenden vor dem Hintergrund der landesweit erzielten Ergebnisse“ geben.
Alle anderen anstehenden Jahrgangsstufentests finden wie geplant statt. So steht beispielsweise der Englisch-Jahrgangsstufentest für Gymnasiasten in der 7. Klasse, deren erste Fremdsprache Englisch ist, am Mittwoch an. Siebtklässler an Realschulen schreiben am Dienstag. Am Montag finden für bestimmte Jahrgangsstufen Tests in den Fächern Deutsch und Mathematik statt.