„Wer ernsthaft glaubt, zum Beispiel als Deutscher, ihn trenne, von einem französischen, russischen, polnischen Soldaten mehr als von seinem Vermieter, Friedrich Merz oder dem Rekrutierungsbeauftragten der Bundeswehr, dem möchte ich sagen: Das stimmt nicht. Euch trennt von diesen Leuten überhaupt nichts, auf die ihr da schießt im Kampf. Außer eure Nationalität“, sagt Nymoen.
Kritik von Politikerin: „Debatte für Privilegierte“
Für seine Thesen muss er viel Kritik einstecken, etwa von der Publizistin und Grünen-Politikerin Marina Weisband: „Meine Großeltern haben mit einer Pistole unterm Kopfkissen geschlafen, weil für uns als Juden nicht egal war, wer diesen Krieg gewinnt“, sagte sie in einer TV-Sendung mit Nymoen. Eine neutrale Haltung bei Konflikten helfe dem Aggressor; die von Nymoen geführte Debatte sei eine für Menschen, „die so privilegiert sind, dass es ihnen eigentlich fast egal sein kann, unter wem sie leben“.
Ein Kapitel für den Vergleich zwischen Hitler und Putin
Dem Vergleich zwischen Hitler und Putin widmet Nymoen im Buch ein ganzes Kapitel. Es heißt: „Aber Hitler“. Wenn man das Gegenüber zu Hitler erkläre, gäbe es aber gar keine andere Möglichkeit, als ihn auszulöschen: „Dass man immer den absolut schlimmsten Fall wählt, nämlich einen Hitler, mit dem sich in der Tat nicht verhandeln lässt, für den Vernichtung von Menschen ein Selbstzweck ist, dann sagt man eigentlich, der hat gar keinen Zweck außer Vernichtung. Deshalb muss man mit all den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen kämpfen und kann niemals diplomatisch handeln.“
„Warum ich niemals für mein Land kämpfen werde“ liefert Argumente gegen Aufrüstung, Militarisierung und Wehrpflicht. Und eine Perspektive, die abseits von Hip-Hop-Songs in letzter Zeit selten debattiert wird: Lass die weißen Tauben fliegen, wir träumen von Frieden.