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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Charlie-Hebdo-Überlebender Luz zeichnet Comic zu Raubkunst
Kultur

Charlie-Hebdo-Überlebender Luz zeichnet Comic zu Raubkunst

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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4 min. Lesezeit
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Wirklich ein Comic über Raubkunst? Kann das funktionieren? Ist das nicht etwas, woran Wissenschaftlerinnen jahrelang forschen? Aber deswegen auch schon eine Geschichte?

Inhaltsübersicht
Luz erzählt aus der Perspektive des BildesWir sind das geraubte Gemälde

Ja, sogar eine spannende Geschichte! Und das liegt daran, wie der Comic-Autor Luz vom expressionistischen Gemälde „Zwei weibliche Halbakte“ erzählt. Er beginnt mit einem weißen Bild mit nur drei Sprechblasen. Dann im nächsten ein paar farbige Schlieren, schließlich ist der Maler Otto Müller zu erkennen. Erst auf Seite 13 ist das Gemälde vollständig zu sehen.

Luz nähert sich also sehr vorsichtig seinem Gegenstand. Nach und nach wird klar: Unsere Perspektive als Betrachter ist die des Bildes, wie Luz in einem Interview mit „France Inter“ erklärt: „Im Kino nennt man das eine subjektive Kamera. Das heißt, die Betrachter sehen das Gemälde nicht“, so Luz, der seit 1992 für die französische Satire-Zeitung Charlie Hebdo arbeitet. (Als am 7. Januar 2015 in Paris beim Anschlag auf Charlie Hebdo zwölf Menschen getötet wurden, war Luz durch reinen Zufall nicht in der Redaktion anwesend.)

Luz erzählt aus der Perspektive des Bildes

Luz‘ Kunstgriff ist so einfach wie brillant: Wir sehen nur, was vor dem Gemälde passiert. Wenn das Bild verpackt ist, dann schauen wir durch einen Spalt von Brettern. Das Fenster des Anwalts und Kunstsammlers Ismar Littmann wird zum Tor der Welt. Im Hintergrund sehen wir die ersten SA-Aufmärsche, dann immer mehr Hakenkreuzfahnen, schließlich antisemitische Parolen.

Dann steht Hitlers Lieblingsmaler Adolf Ziegler vor dem Gemälde und wählt es aus für die berüchtigte Ausstellung „Entartete Kunst„. Aber das ist nicht nur ein sehr geschickter Kunstgriff, um die Geschichte des Bildes quasi von innen heraus zu erzählen. Luz geht es um mehr: „Ich möchte vielleicht die Idee hinterfragen, dass wir alle bloß mehr oder weniger passive Zeugen der Geschichte sind.“

Wir sind das geraubte Gemälde

Nicht irgendetwas wird enteignet und von den Nazis missbraucht, sondern wir, die Lesenden erleiden quasi das Schicksal des Bildes. Luz nutzt also das Gemälde, um an ihm exemplarisch den Begriff der Raubkunst zu erklären – das Brutale, das Zerstörerische kenntlich zu machen. „Zwei weibliche Halbakte“ entsteht kurz nach dem Ersten Weltkrieg – anfangs nur eines von vielen Gemälden von Otto Müller, der kaum Käufer findet. Bis Littmann ihn entdeckt und das Gemälde erwirbt.

Ein von der Moderne begeisterter Mann, der über Jahre eine exquisite Sammlung aufbaut. Und ein Jude. Was erst einmal keine Rolle spielt – aber nach 1933 sein Schicksal bestimmt. Littmann darf nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten, begeht 1934 Selbstmord. Seine Familie muss die Sammlung mit über 6.000 Arbeiten verkaufen, um die Ausreise zu finanzieren.

Und was passiert mit den „Zwei weiblichen Halbakten“? Sie werden von der Gestapo beschlagnahmt und kommen in die Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ – eine brutale, infame Abrechnung der Nazis mit der Kunst der Weimarer Republik. Bilder, schief und eng gehängt, mit prolligen Nazi-Parolen versehen. Immerhin, das Werk ging in der NS-Zeit nicht verloren. Und tatsächlich erhielt die Tochter des Besitzers Littmann das Gemälde 1999 zurück – nach 61 Jahren. Heute hängt es im Museum Ludwig in Köln.

Der Comic „Zwei weibliche Halbakte“ ist eine Biografie eines berühmten Gemäldes, die zeigt, wie Kunst nicht für sich existiert, sondern auch zum Spielball von Ideologien werden kann. Ein Mahnmal, die Rückgaben von Raubkunst nicht noch weiter zu verschleppen. Und ein Aufruf, nicht passiv zu sein, angesichts des Wiedererstarkens rechter Populisten. „Zwei weibliche Halbakte“ von Luz ist ein wirklich großer Comic.

„Zwei weibliche Halbakte“ von Luz ist bei Reprodukt erschienen und kostet 29 Euro. Übersetzt hat es Lilian Pithan.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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