Ohne ihn hätte es ABBA als Band und auch als Marke, wie wir sie heute noch kennen, nie gegeben. Darüber sind sich Experten einig, wenn man sie nach Björn Ulvaeus fragt. Die berühmte, schwedische Pop-Ikone feiert heute ihren 80. Geburtstag und kann auf ein erfolgreiches und Facetten-reiches Leben zurückblicken. Ob als Musiker, Songwriter oder ABBA-Geschäftsmann.
Musikalisch begabt
1945 geboren, wächst Ulvaeus an der schwedischen Südostküste in einer musikalischen Familie auf. Erste Erfolge kann er schon in den 60er-Jahren verzeichnen, mit seiner damaligen Folk-Band Hootenanny Singers. Trotz einer Tour durch das Land reicht die Musik aber kaum zum Leben, wie er in einem Interview erzählt: „Ich erinnere mich an Zeiten, in denen ich kaum Geld für die nächsten drei Monate hatte.“ Dass er damals noch im gleichen Jahrzehnt eine für seine Laufbahn entscheidende Begegnung machen würde, konnte er nicht ahnen.
Aus zwei wird vier
1966 lernt Ulvaeus den Musiker Benny Andersson kennen. Die beiden werden gute Freunde, beginnen gemeinsam Lieder zu schreiben und zu komponieren. Und verlieben sich auch ungefähr im gleichen Zeitraum in zwei Sängerinnen: Bjön Ulvaeus in Agnetha Fältskog, Benny Andersson in Anni-Frid Lyngstad. Wenig später dann die Idee: Sie könnten doch gemeinsam Pop-Musik machen. Und so erscheint 1973 mit „Ring Ring“ bereits das erste Album, damals noch unter dem Bandnamen „Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid“. Kurz darauf soll es dann aber doch etwas knackigeres sein, bestehend aus ihren Anfangsbuchstaben: ABBA war geboren.
Der „Waterloo“-Durchbruch
Und der internationale Durchbruch sollte auch schon bald kommen. 1974 treten sie mit „Waterloo“ beim Eurovision Song Contest im britischen Brighton auf – und gewinnen. Ihre Alben verkaufen sich danach millionenfach, jedes davon landet in Schweden auf Platz 1. Es folgen Welttourneen. Fast alle Songs komponiert das Duo Ulvaeus und Andersson, die meisten Texte schreibt Ulvaeus selbst.
Eine bilderbuchhafte Karriere, deren Ende sich allerdings durch private Krisen schon bald abzeichnet. Beide Paare trennen sich und die Band löst sich auf. Dass ABBA trotzdem auch heute noch allen ein Begriff ist, dass es Jahrzehnte nach der Trennung trotzdem noch Filme und Musicals über ihre besten Hits gibt – das ist Ulvaeus zuzuschreiben.
ABBA-Fieber hält an
Ulvaeus wirkte an dem Musical „Mamma mia“ mit, das auf Songs der Band basiert und schon seit mehr als 25 Jahren an diversen Standorten erfolgreich aufgeführt wird. Das Musical galt als Vorlage für zwei Filme unter dem gleichnamigen Titel. Auch für das 2013 in Stockholm eröffnete ABBA-Museum war er die treibende Kraft. Und 2021 bringt er alle Band-Mitglieder sogar nochmal für ein neues Album zusammen, das sie seitdem immer wieder in London performen – wenn auch nicht in persona. In der Konzertshow „ABBA Voyage“ in London werden die Pop-Ikonen animiert als virtuelle Avatare auf die Bühne gebracht, wo sie wie aus 1979 auftreten.
Erst kürzlich hieß es sogar, dass es auch in München eine solche ABBA-Arena geben könnte. Der ehemalige Münchner Wirtschaftsreferent und CSU-Politiker Clemens Baumgärtner hatte eine solche Idee aufgebracht. Momentan gibt es dazu aber keine weiteren Informationen.
Der ABBA-Hype wird jedenfalls nicht abklingen. Björn Ulvaeus wird dafür sorgen.