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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Ein Denkmal für das NS-Massaker von Boves
Kultur

Ein Denkmal für das NS-Massaker von Boves

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Die katholische Gemeinde in Schondorf am Ammersee fiel aus allen Wolken, als sie vor einigen Jahren Post aus Italien bekam. In dem Brief war von einem Nazi-Grab die Rede, das auf dem Friedhof vor Ort sein soll. Nur: Davon will bis dahin niemand etwas gewusst haben. Nun hat sich die Gemeinde der Geschichte gestellt.

Inhaltsübersicht
Schock für Gemeinde: NS-Kriegsverbrecher in Schondorf begrabenNazis pilgern zum Grab von PeiperPfarrer: Aus Schrecklichem etwas Gutes machenLichtdurchlässiges Kunstwerk soll Härte überwinden

Schock für Gemeinde: NS-Kriegsverbrecher in Schondorf begraben

Pfarrer Heinrich Weiß erhielt damals einen Brief aus Italien, aus Boves in Piemont. Darin steht: „Unsere kleine Stadt wurde vor 70 Jahren, im September 1943, von deutschen SS-Einheiten heimgesucht. (…) Der Anführer der SS-Einheit, die damals über unsere Stadt herfiel, war Joachim (Jochen) Peiper. Er liegt zusammen mit seiner Ehefrau auf dem Friedhof von Sankt Anna in Schondorf begraben.“

Dem Pfarrer verschlug es die Sprache, habe er doch bis dahin noch nie etwas von Joachim Peiper gehört. „Und auch von unseren Leuten konnte niemand etwas mit dem Namen anfangen“, erinnert sich Weiss. Friedhofsverwalter Mario Langer machte sich daraufhin auf die Suche nach dem Grab. „Ich dachte, mich trifft der Schlag. Ein Kriegsverbrecher auf unserem kirchlichen Friedhof? Ich habe systematisch alle Grabreihen abgesucht, bis ich dann hinter der grünen Hecke das Peiper-Grab gefunden habe“, erinnert sich Langer. Das Grab liegt auf dem städtischen Teil des Schondorfer Friedhofs.

Nazis pilgern zum Grab von Peiper

Joachim Peiper war Adjutant von Heinrich Himmler, gehörte der Waffen-SS an, war Obersturmbannführer und verübte mehrere Kriegsverbrechen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in einem Kriegsverbrecherprozess zum Tode verurteilt. Sein Urteil wurde später in eine Haftstrafe umgewandelt. In den 1960er Jahren zog er nach Frankreich und lebte dort lange Zeit anonym.

Sein Leichnam wurde schließlich auf dem Friedhof in Schondorf im Landkreis Landsberg beigesetzt. Warum Peiper, der in Berlin geboren wurde, aus einer schlesischen Familie stammte und in Braunschweig zur Schule ging, ausgerechnet in Schondorf begraben liegt, weiß man bis heute nicht. „Das ist das große Rätsel“, sagt Friedhofsverwalter Langer. Vermutlich hatte die Familie eine Verbindung nach Schondorf. Ein Onkel Peipers lag schon vorher in Schondorf begraben.

Seit Marius Langer weiß, dass hier ein SS-Offizier liegt, hat er auf manche Besuche am Grab einen anderen Blick. „Immer wieder kommen Besucher, legen Kränze nieder. Die Nazis in unserem Land und auch international, wo der Kult um Peiper als Kriegsheld nach wie vor gefeiert wird, die wissen natürlich davon. Hin und wieder wird die Mesnerin nach dem Grab gefragt“, sagt Langer.

Pfarrer: Aus Schrecklichem etwas Gutes machen

Einen Kult um den SS-Offizier wollen die Schondorfer freilich nicht. Stattdessen freut man sich über die ausgestreckte Hand, die ihnen die italienische Gemeinde reicht. Ausgerechnet dort, wo Peiper einst ein Massaker an Partisanen befohlen hat, will man Versöhnung. Für Pfarrer Weiß ist das ein Zeichen von Größe: „Wir möchten, dass etwas Gutes aus der schrecklichen Erfahrung von damals erwächst. Es geht darum, im christlichen Geist zusammen für eine friedlichere Welt zu arbeiten.“

Die beiden Gemeinden haben eine Partnerschaft gegründet. Schondorf bekam einen Teil der sterblichen Überreste zweier Geistlicher, die bei dem Massaker ermordet wurden. In der Kirche können Gläubige nun in Gegenwart ihrer Reliquien beten. „Wir wollen auch ein Stück nach Boves bringen, eine Gedenkskulptur, die daran erinnert, dass aus dem Frieden erwächst, was damals mit Schrecken begonnen hat. Und, dass wir einen langen Weg der Freundschaft miteinander gegangen sind und hoffentlich weitergehen“, sagt Pfarrer Weiß.

Lichtdurchlässiges Kunstwerk soll Härte überwinden

Im Frühjahr soll die Skulptur nach Boves gebracht werden. Den Auftrag dafür bekam ein Künstler aus der Region: Franz Hämmerle. Auf seiner Stele aus portugiesischem Marmor hat er auf der einen Seite SS-Stiefel aus dem Stein gehauen. Auf der anderen Seite steht das Wort „Leben“. „Diese Soldatenstiefel sollen überwunden werden durch den Glauben und das Licht. Der Stein ist oben fein geschliffen“, erklärt Hämmerle. Dadurch schimmert das Sonnenlicht durch. Es symbolisiert das Leben – als Antwort auf den Massenmord von damals.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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