Der Satiriker Sebastian Hotz, bekannt als „El Hotzo“, ist vom Berliner Amtsgericht Tiergarten vom Vorwurf der Billigung von Straftaten freigesprochen worden. Das Gericht urteilte am Mittwoch nach einer rund einstündigen Verhandlung, dass es sich bei den Äußerungen des 29-Jährigen über das gescheiterte Attentat auf Donald Trump offensichtlich um Satire handelte.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe von 6.000 Euro gefordert. Hotz war vorgeworfen worden, das versuchte Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten am 14. Juli 2024 auf der Online-Plattform X in mehreren Beiträgen gebilligt zu haben. Dazu sei der Post des 29-Jährigen auf X nicht geeignet gewesen, sagte Richterin Andrea Wilms in ihrer Urteilsbegründung. Es handele sich um „straflose Satire“, auch wenn die Äußerungen möglicherweise geschmacklos gewesen seien: „Man muss sich streiten können über gute und schlechte Meinungen.“
Beendete RBB-Zusammenarbeit nach Posts
Der Satiriker hatte nach dem Attentat sinngemäß gefragt, was „der letzte Bus“ und Trump gemeinsam hätten. Er gab sich selbst die Antwort: „leider knapp verpasst“. Im Anschluss kommentierte er darunter, er fände es „absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“. Beide Posts hatte er kurz später gelöscht.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte kurz nach den Posts die Zusammenarbeit mit Hotz beendet, der dort unregelmäßig die Sendung „Theoretisch cool“ auf Radio Fritz moderiert hatte. Auch eine ARD-Buchlounge in Nürnberg, bei der Hotz als Gast auftreten sollte, war im Juli 2024 ohne eine Nennung von Gründen abgesagt worden.
Hotz selbst verarbeitete die Aufregung in einer Dokumentation mit dem Titel „“I’m sorry, Mr. President“, in der er in den USA auf eine satirische Reue-Tour ging.