Bisher war es nur ein Lippenbekenntnis. Academy-Mitglieder, also diejenigen, die für die besten Filme bei den Oscars abstimmen dürfen, mussten lediglich per Ehrenwort versichern, dass sie die nominierten Filme auch wirklich alle gesehen haben. Das sorgte in der Vergangenheit schon für Kritik, dass die Stimmberechtigten nur nach Präferenz oder persönlichem Interesse abstimmen und andere Filme ganz auslassen würden. Jetzt soll eine neue Regelung dem entgegenwirken, wie die Academy diese Woche in einem offiziellen Statement (externer Link) mitteilte.
Wer guckt, darf abstimmen
Schon bei den nächsten geplanten Oscars im März 2026 wird strenger geprüft, wer von den rund 10.000 Academy-Mitgliedern die Filme auch wirklich gesehen hat. Über die offizielle, interne Screening-Plattform soll das nachverfolgt werden. Wer einen Film anderweitig guckt, soll zukünftig ein bestimmtes Nachweis-Formular erbringen. Inwiefern das aber versichert, dass eine genuine Vorliebe für einen Film zu einer bestimmten Stimmwahl führt und nicht zum Beispiel ein politisches Interesse, bleibt spekulativ.
KI auch in Zukunft erlaubt
In ihrem Statement äußert sich die Academy auch zu dem Einsatz der generativen KI im Film. Zur diesjährigen Verleihung gab es in Bezug auf die Filme „Emilia Pérez“ und „The Brutalist“ hitzige Diskussionen darüber, ob Filme mit KI-Einsatz berücksichtigt werden sollten. In beiden Filmen wurde stellenweise damit nachgebessert.
Dazu äußerte sich die Academy jetzt, dass auch zukünftig weiterhin der menschliche kreative Beitrag im Fokus stehe. Trotzdem sei der Einsatz generativer KI kein Ausschlusskriterium und würde einer Nominierung erstmal nicht im Weg stehen.