Gerd Nefzer hat bei Spezialeffekten die Nase vorn
Unter den deutschen Nominierten durfte sich nur Gerd Nefzer freuen. Für seine Arbeit an „Dune 2“ bekam er seinen bereits dritten Oscar in der Sparte „beste visuelle Effekte“. Kostümbildnerin Lisy Christl und Komponist Volker Bertelmann, die für den Vatikanthriller „Konklave“ nominiert waren, setzten sich dagegen nicht durch. Der Film von Regisseur Edward Berger gewann allerdings eine Auszeichnung für das beste adaptierte Drehbuch.
Für Deutschland war auch das Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ des in Hamburg lebenden iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof nominiert. Der Preis in der Sparte „bester internationaler Film“ ging allerdings an das Drama „I’m Still Here“ über die Militärdiktatur in Brasilien. Die deutsche Produktion „September 5“ über das Olympia-Attentat 1972 in München, die für das beste Originaldrehbuch nominiert war, verpasste die Auszeichnung ebenfalls.
Conan O’Brien gelingt sein Debüt all Oscar-Host
Erstmals moderierte US-Comedian Conan O’Brien (61) die Verleihung. In seiner Eröffnungsrede teilte er unter anderem gegen Schauspielerin Karla Sofía Gascón aus. Die Hauptdarstellerin des Films „Emilia Pérez“ hatte sich in alten, inzwischen gelöschten Posts auf dem Portal X islamfeindlich und rassistisch geäußert. Der Musical-Thriller war mit 13 Nominierungen ins Rennen gegangen und gewann letztlich lediglich in zwei Kategorien.
Politisch wurde die Verleihung nur manchmal
Politisch wurde die 97. Oscarverleihung nur in wenigen Momenten. Ein Oscar ging an den Dokumentarfilm „No Other Land“ eines palästinensisch-israelischen Teams, der von der Räumung palästinensischer Dörfer im Westjordanland erzählt. Den Filmemachern wurde bei der Berlinale 2024 eine einseitige Positionierung im Nahost-Konflikt und teils auch Antisemitismus vorgeworfen.
Die Regisseure nutzten die Bühne in Los Angeles, um auf die Situation in ihrer Region hinzuweisen. „‚No Other Land‘ spiegelt die harte Realität wider, die wir seit Jahrzehnten ertragen und gegen die wir uns immer noch wehren“, sagte der palästinensische Filmemacher Basel Adra, „während wir die Welt auffordern, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um die Ungerechtigkeit zu beenden und die ethnische Säuberung des palästinensischen Volkes zu stoppen.“
Schauspielerin Daryl Hannah erinnerte auf der Bühne an die Ukraine, die sich seit drei Jahren gegen einen Angriffskrieg Russlands verteidigt.
Mit Informationen der dpa.