Der Münchner Sänger Wally Warning ist tot. Das teilte seine Familie über die sozialen Netzwerke mit. Demnach starb er am Freitagmorgen.
Wally Warning galt als Urgestein karibischer Musik „made in Bayern“. Seine Musik ließ sich in keine feste Kategorie einordnen, sie war immer irgendwo zwischen Reggae, Latin, Soul und Gospel zu verorten. Dieser Stil machte ihn zu einer einzigartigen Institution bayerischer Weltmusik.
Weltmusik aus Bayern
Auf der Karibikinsel Aruba geboren, verschrieb sich der Künstler schon in jungen Jahren der Musik. Als Jugendlicher begleitete er das US-Soul-Duo Sam & Dave bei ihren Konzerten, zog dann mit 17 Jahren nach Europa. In München sollte er sich niederlassen – und sich von dort aus auf seine Solokarriere konzentrieren.
So veröffentlichte der Multiinstrumentalist in vier Jahrzehnten 20 Alben. 2007 gelang ihm mit „No Monkey“ sogar ein Sommerhit, er landete damit in den deutschen Singlecharts.
Fokus aufs musikalische Handwerk
In seinem künstlerischen Schaffen verfolgte er eine „Weniger ist mehr“-Devise, wollte vor allem in Zeiten elektronischer Übersättigung einen Akzent auf das musikalische Handwerk legen und Songs auf das Wesentliche reduzieren.
Seine Arbeit wurde dabei maßgeblich auch von seinem Glauben beeinflusst. Online schrieb er, dass er täglich mit Jesus an seiner Seite lebe und widmete seinem Glauben zum Beispiel auch das Gospelalbum „Jesus by my side“.
Besonderes Vater-Tochter-Gespann
In den letzten Jahren trat Wally Warning häufig zusammen mit seiner Tochter, der Singer-Songwriterin Ami Warning auf. Sie waren ein besonderes eingespieltes Team, ihre Konzerte ein Generationentreffen auf Augenhöhe. Anfang dieses Jahres veröffentlichten beide ihr erstes gemeinsames Live-Album, zuletzt konnte man sie noch auf dem Sommer-Tollwood in München erleben.