Die USA wollen erneut aus der UN-Kulturorganisation Unesco austreten. Eine weitere Mitgliedschaft sei nicht im nationalen Interesse der USA, teilte US-Außenamtssprecherin Tammy Bruce in Washington mit. Die Unesco fördere spaltende soziale und kulturelle Anliegen und konzentriere sich übermäßig auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Dies sei eine globalistische, ideologische Agenda, die im Widerspruch zur „America-First“-Außenpolitik der US-Regierung stehe.
Auch in Trumps erster Amtszeit schon aus Unesco ausgetreten
Die USA waren erst Mitte 2023 unter dem damaligen Präsidenten Joe Biden der Unesco wieder beigetreten. Dessen Vorgänger und Nachfolger Donald Trump hatte das Land bereits während seiner ersten Amtszeit Ende 2018 aus der Organisation geführt und ihr eine anti-israelische Haltung vorgeworfen. Nach seiner Wiederwahl hat Trump bereits den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angekündigt und die Zahlungen an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA eingestellt. Vollzogen wird der neuerliche Austritt im Dezember 2026.
Unesco weist Trump-Vorwürfe zurück
Unesco-Chefin Audrey Azoulay zeigte sich enttäuscht über den erneuten Rückzug der USA. „Diese Entscheidung widerspricht den Prinzipien des Multilateralismus“, erklärte sie. Die UN-Kulturorganisation habe den Schritt jedoch erwartet und sich darauf vorbereitet.
Die Unesco wies zudem Vorwürfe Trumps zurück, wonach die Organisation eine anti-israelische Position vertrete. Die Unesco habe in 85 Ländern geholfen, Lehrer auszubilden, um Schüler über den Holocaust und über Völkermorde aufzuklären sowie um Holocaust-Leugnung und Hassreden zu bekämpfen, betonte Azoulay.
Bekannt für Ernennung von Weltkulturerbestätten
Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) ist vor allem für die Ernennung von Weltkulturerbestätten bekannt. Die USA waren bereits 1984 einmal aus der Unesco ausgetreten. Als Gründe wurden damals Missmanagement und eine anti-amerikanische Haltung genannt. 2003 traten die USA wieder bei. Zuletzt trugen die Vereinigten Staaten etwa acht Prozent des Budgets der Unesco.
Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP