Am Montag treffen sich die Kardinäle und besprechen Fragen rund um die Papstwahl. Frühestens ab dem 5. Mai werden sich die wahlberechtigten Kardinäle fürs Konklave in die Sixtinische Kapelle zurückziehen. Die ist seit heute wegen der Vorbereitungen für Besucher geschlossen.
Viele der Kardinäle wählen erstmals einen Papst
Sobald nach den Wahlgängen weißer Rauch aufsteigt, ist ein neuer Papst gewählt. Das kann Tage, aber auch viel länger dauern. Das Konklave findet grundsätzlich zwischen dem 15. und 21. Tag nach dem Tod des Kirchenoberhaupts beginnen, also frühestens am 5., spätestens jedoch am 12. Mai. Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper rechnet mit einem frühen Beginn des Konklaves und zwar bereits am 5. oder 6. Mai.
Kasper geht davon aus, dass der neue Pontifex den von Papst Franziskus eingeschlagenen Kurs in der katholischen Kirche fortsetzen wird. Das sagte der 92-Jährige, der wegen seines Alters selbst nicht mehr wahlberechtigt ist, der italienischen Zeitung „La Repubblica“. Von den 252 Kardinälen sind lediglich 135 wahlberechtigt, weil sie unter 80 Jahren alt sind.
Konklave international wie nie zuvor – Wahl gilt als offen
Die Wahl gilt als so offen wie seit Jahrzehnten nicht mehr – auch, weil das Konklave international ist wie nie. Zudem ist die große Mehrheit der Kardinäle zum ersten Mal dabei. Mehr als 100 wurden in den letzten zwölf Jahren von Franziskus ernannt. Er berief gern Kirchenmänner aus Ländern wie Elfenbeinküste, Osttimor oder der Mongolei. Aus Europa kommen nur noch 53.
Einen Favoriten gibt es trotzdem: den Italiener Pietro Parolin, die bisherige Nummer Zwei des Vatikans. Neben Parolin sind noch mehrere andere Männer im Gespräch, darunter der Italiener Matteo Zuppi. Als Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist der Erzbischof von Bologna schon von Amts wegen eine der zentralen Figuren der katholischen Kirche. Oder Pierbattista Pizzaballa, als Patriarch von Jerusalem leitet eine der schwierigsten Diözesen der Welt und hat als Brückenbauer Erfahrung.