Macht DeepSeek Hoffnung?
Dass sich die Zeichen im KI-Wettlauf schnell drehen können, zeigte vor Kurzem ausgerechnet ein chinesisches KI-Modell: Die KI „R1“ des chinesischen Start-ups DeepSeek. „Das DeepSeek-Modell hat sehr eindrucksvoll gezeigt, dass man auch mit begrenzten Rechenressourcen sehr gute State-of-the-Art-Modelle machen kann“, meint der Würzburger KI-Professor Andreas Hotho.
Und das ist vielleicht nicht nur eine Chance für China – sondern auch für Europa. „Vor ein paar Wochen, als DeepSeek noch nicht veröffentlicht war, hätte ich gesagt, dass wir chancenlos abgeschlagen sind“, meint Hotho. „Mittlerweile sehe ich eine Chance, dass wir mit den Erkenntnissen, die mit DeepSeek auf dem Markt sind, eine Chance haben, einen Restart hinzulegen.“
Besinnung auf europäische Stärken
Genau dieser Neustart soll im Fokus des französischen KI-Gipfels stehen. Dafür wollen Politiker und Wirtschaftsvertreter nicht nur versuchen, USA und China zu kopieren – sondern auch eigene, europäische Akzente setzen. Eine „Initiative für europäische KI-Champions“ soll nun dafür sorgen, dass Kapital, Forschung und etablierte Industrie besser ineinandergreifen. Daran sind auch Konzerne wie Airbus, Lufthansa, SAP und Mercedes-Benz beteiligt.
Ein weiteres Thema auf dem Gipfel dürfte die technische Infrastruktur sein, die von der KI benötigt wird. Expertinnen wie die KI-Gründerin Elisabeth L’Orange, die auch den Podcast „Tech & Tales“ hostet, empfehlen den Fokus auf eine „Souvereign Cloud“ und staatlich subventionierte Rechenleistung für kleine Unternehmen und Start-ups.
Auch wird eine starke Präsenz des französischen Start-ups Mistral erwartet, das mit seinen eigenen Sprachmodellen durchaus ChatGPT & Co Paroli bieten kann. Hier wird bewiesen: Mit den richtigen Talenten hat Europa im KI-Wettstreit noch jede Menge Chancen.