Wer schon mal eine Kreditkarte im Auto an einem heißen Sommertag liegen hat lassen, weiß, was Hitze mit Kunststoff anstellt. Spätestens nach ein paar Stunden wellt sich das Plastik so stark, dass man die Karte nicht mehr in ein Lesegerät stecken kann. Ähnliches widerfährt auch Smartphones oder Tablets. Auch wenn sich die Geräte nicht verformen, gibt es Veränderungen durch die Hitze. Apple gibt die maximale Temperatur mit 35 Grad für seine Geräte an, genauso wie Samsung (externe Links).
Handschuhfach und Hosentasche – keine guten Orte
Der erste Tipp ist deshalb wirklich naheliegend: Geräte bei Hitze nie im Auto liegen lassen, auch nicht im Handschuhfach. Im Innenraum wird es schnell mal über 50 Grad heiß. Höchstens im Kofferraum kann man sein Smartphone im Hochsommer einigermaßen vor Überhitzung schützen. Und: auch in der Hosentasche sind im Hochsommer die kritischen 35 Grad schnell überschritten. Besser ist es deshalb, das Handy in einer Tasche mitzunehmen.
Was bei Hitze alles kaputtgehen kann
Es kann zum Beispiel passieren, dass sich Verklebungen im Smartphone oder Tablet lösen oder spröde werden. Das Gerät ist dann eventuell nicht mehr wasserdicht (falls es das zuvor war). Auch der Kleber einer Schutzfolie für das Display kann sich verändern, so dass man die Folie nicht mehr gut herunterbekommt. Die Hitze kann dem Display zudem dauerhaften Schaden zufügen. Leuchtdioden gehen womöglich kaputt. Folge: am Bildschirm entstehen Flecken oder die Farben werden nicht mehr richtig dargestellt, wie Steffen Herget von der Computerzeitschrift c´t betont.
Akkus mögen’s nicht heiß
Ist das Handy länger zu heiß, können sich im Akku-Inneren Gase bilden, die zu Schäden führen. Die Veränderungen im Inneren verschlechtern auch die Performance des Akkus und verkürzen die Lebensdauer der Batterie (externer Link). Im schlimmsten Fall kann ein überhitzter Akku auch in Flammen aufgehen. Zwar sind Akkubrände eher selten, ausschließen kann man sie aber nicht.
Streaming oder Games belasten das Handy zusätzlich
Manche Anwendungen beanspruchen den Prozessor besonders. Grafiklastige Spiele, Navigations-Apps oder lange Videoaufnehmen sorgen dabei für zusätzliche Wärmeentwicklung im Gerät. Wenn dann die Außentemperatur noch hoch ist, überhitzt das Handy besonders schnell. Viele Smartphones schützen sich selbst durch sogenanntes Thermal Throttling. Dabei taktet der Prozessor automatisch langsamer, um gegenzusteuern. Im Extremfall kann das Gerät aber trotzdem überhitzen.
Was tun, wenn das Handy zu heiß geworden ist?
Viele Smartphones – oder Tablets – melden sich und weisen auf die Überhitzung hin. Bei manchen Modellen werden die Displays dunkler oder die Handys gehen von selbst in einen Ruhemodus. Aber auch wenn sich das Gerät ungewöhnlich warm anfühlt, sollte man reagieren: schnell abschalten und dann langsam an einem schattigen Ort abkühlen lassen. Dabei hilft auch eventuell angebrachte Schutzhüllen abzunehmen, weil die den Wärmeabfluss behindern.
Smartphone nicht in den Kühlschrank
Was man auf keinen Fall machen sollte: ein überhitztes Smartphone in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach legen. Durch den abrupten Temperaturwechsel kann sich im Inneren Kondenswasser bilden, das die Elektronik irreparabel beschädigt. Möglich wäre, das Gerät vor einen Ventilator zu halten, um die Luftzirkulation zu verbessern. Und letzter Rat: ein überhitztes Gerät niemals aufladen.