China kontert die jüngsten Zollaufschläge der Trump-Regierung und hebt die Zölle auf Importe aus den USA auf 125 Prozent an. Die Maßnahme werde am Samstag in Kraft treten, hieß es aus Peking. Washington wende sich mit seiner Handelspolitik gegen „grundlegende wirtschaftliche Regeln und den gesunden Menschenverstand“, erklärte das Finanzministerium in Peking am Freitag.
Die USA hatten ihren Zollsatz auf chinesische Importe seit vergangener Woche um 125 Prozentpunkte angehoben. Dazu addiert sich aber ein Aufschlag von 20 Prozent vom März, den die US-Regierung mit dem Schmerzmittel Fentanyl aus China begründet, das in den USA als Droge verkauft wird. Insgesamt belaufen sich die US-Einfuhrzölle auf chinesische Waren demzufolge mittlerweile auf 145 Prozent.
China: US-Produkte „nicht länger wirtschaftlich sinnvoll“
„Die Verhängung ungewöhnlich hoher Zölle gegen China durch die USA stellt eine schwerwiegende Verletzung internationaler Handelsregeln dar“, erklärte die dem Finanzministerium unterstellte Zollkomission. China werde künftige Zollerhöhungen durch die USA „ignorieren“, da US-Produkte für Importeure nicht länger wirtschaftlich sinnvoll seien.
Chinesische Staatsmedien berichteten darüber hinaus, dass Peking wegen der erneuten US-Importaufschläge Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO einlegen werde.
Kehrtwende im Zollstreit bei Trump – aber nicht bei China
Am Mittwoch war US-Präsident Donald Trump im weltweiten Handelsstreit zurückgerudert und hatte seine gerade erst gültig gewordenen Zölle für fast alle Handelspartner zunächst für 90 Tage auf zehn Prozent gesenkt.
Für China gilt die Kehrtwende explizit nicht: Für das Land erhöhte Trump den Zollsatz noch einmal auf insgesamt 145 Prozent, wie das Weiße Haus klarstellte. Seine harte Linie gegen Peking begründet Trump mit den Gegenzöllen, die China verhängt hat.
Mit Informationen von dpa, AFP und AP