Nach der neuesten Frühjahrsprognose des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im laufenden Jahr auf durchschnittlich 2,92 Millionen steigen. Das wären 140.000 Arbeitslose mehr als im Durchschnitt des Jahres 2024.
IAB: Deutsche Wirtschaft in einer Schwächephase
In seiner Frühjahrsprognose geht das IAB gleichzeitig davon aus, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nur noch um 60.000 auf 34,99 Millionen Personen steigt. Im Herbst war das IAB noch von einer leichten Erholung des Arbeitsmarkts ausgegangen. Nun aber, so IAB-Forscher Enzo Weber, stecke die deutsche Wirtschaft in einer Schwächephase fest. 2025 sei mit einem Wirtschaftswachstum von lediglich 0,2 Prozent zu rechnen.
„Fiskalpakete können Konjunktur beleben“
Neben der schwachen Konjunktur beeinträchtige auch die Transformationskrise den Arbeitsmarkt, also die Umstellung auf kohlenstoffarme Produktion und die Digitalisierung der Wirtschaft. Allerdings, so Weber mit Blick auf die Grundgesetzänderungen zum Bundeshaushalt, „können die geplanten Fiskalpakete die Konjunktur zum Jahresende beleben“.
Das IAB rechnet damit, dass die Entwicklung je nach Branche sehr unterschiedlich verläuft. So würden zwar im produzierenden Gewerbe voraussichtlich 90.000 Stellen abgebaut. Im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit werde es dagegen einen Zuwachs um 180.000 Jobs geben.
Das IAB ist die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit. Es gibt zweimal jährlich eine Arbeitsmarktprognose heraus.