Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im April zwar leicht verbessert – eine echte Trendwende ist allerdings nicht zu erkennen. Zu diesem Fazit kommt die Konsumklimastudie, die der Nürnberger Marktforscher GfK monatlich gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) erstellt. So haben sich die Erwartungen der Deutschen an die Konjunkturentwicklung nur leicht verbessert. Spürbare Zuwächse sind dagegen bei den Einkommenserwartungen und auch bei den Neigungen zu größeren Anschaffungen zu verzeichnen.
Verbesserte Einkommenserwartungen
Als Gründe für die positiven Entwicklungen gibt Konsumexperte Rolf Bürkl unter anderem den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst an, der den Beschäftigten von Bund und Kommunen sofortige Einkommenszuwächse von drei Prozent und eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent ab dem 1. Mai 2026 beschert. Bei der Anschaffungsneigung beobachten die Konsumforscher bereits seit über zwei Jahren einen schwachen, aber stetigen Trend nach oben.
Hoffnungen überlagern geopolitische Lage
Für positive Stimmung sorge auch die Aussicht auf eine rasche Bildung einer handlungsfähigen Regierung, so Bürkl weiter. Der zwischen Union und SPD ausgehandelte Koalitionsvertrag sehe auch Entlastungen der Bürger, etwa bei den Strompreisen und ein großangelegtes Konjunkturpaket vor. Diese etwas positivere Stimmung lasse auch die Sparneigung sinken, was die Konsumstimmung verbessere.
Noch keine Trendwende
Trotz der leicht positiven Entwicklung sieht Bürkl noch keine generelle Trendwende. Vor allem die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Trump sorge für Unsicherheit. Die schwierige geopolitische Lage werde zwar in diesem Monat durch die anderen positiven Effekte überlagert. Dies könne sich aber – je nach Nachrichtenlage – von Woche zu Woche wieder ändern, so die Einschätzung des Konsumexperten.