In den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Ländern hatte Verdi in den vergangenen Tage bereits erste Warnstreikaktionen durchgeführt, so waren am Mittwoch in Ansbach und Rosenheim Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Stadtwerken zum Ausstand aufgerufen.
Verdi startet betriebsübergreifende Aktionen
In der kommenden Woche will Verdi nun erste auch betriebsübergreifende regionale Warnstreiks starten, bevor am 17. und 18. Februar mit den Arbeitgebern weiterverhandelt wird. „Bis zum zweiten Verhandlungstermin werden die Streikaktionen zunehmen, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen“, sagte der stellvertretende Landesbezirksleiter Sinan Öztürk in München.
Bürger müssen mit Einschränkungen rechnen
Wo genau gestreikt wird, dazu machte die Gewerkschaft noch keine Angaben. Bürgerinnen und Bürger müssten aber auf jeden Fall mit Einschränkungen rechnen, hieß es. Betroffen seien zahlreiche Kommunen in Bayern und fast alle Bereiche der Versorgung.
Die Gewerkschaft nannte unter anderem Stadtverwaltungen, Bauhöfe, die Betriebe der Abfallwirtschaft und kommunale Kliniken. Vereinzelt würden auch Kitas in die Warnstreiks mit einbezogen, für die Eltern werde es rechtzeitig Informationen geben, so Verdi. Bei den Kliniken sicherte die Gewerkschaft eine Notfallversorgung zu.
Kommunen nennen Forderungen unfinanzierbar
Verdi fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent im Volumen mehr, mindestens aber 350 Euro, außerdem mehr Zeitsouveränität und Entlastungen bei der Schichtarbeit.
Die Arbeitgeber zeigten bisher kein Verständnis für die Aktionen, ein Angebot von ihrer Seite liegt noch nicht auf dem Tisch. Die Warnstreiks würden die Bürgerinnen und Bürger unnötig belasten, hieß es seitens der Kommunen. Die Forderungen der Gewerkschaften seien nicht finanzierbar.
Verdi: Beschäftigte können nichts für Geldmangel
Verdi will diese Argumentation nicht gelten lassen. „An der schwierigen finanziellen Situation bei Bund und Kommunen sind nicht die Beschäftigten Schuld, sondern sie sind es, die den Laden am Laufen halten“, so der der stellvertretende Landesbezirksleiter Öztürk.
Bei Tausenden von unbesetzten Stellen brauche es „eine ordentliche Vergütung wie auch gute Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst“, betonte Peter Hoffmann, Tarifkoordinator bei Verdi Bayern.