Bei Webasto in Hengersberg im Kreis Deggendorf werden rund 200 von 340 Arbeitsplätze gestrichen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Sie sollen stufenweise bis Ende 2025 abgebaut werden. Die anderen Stellen werden unter anderem in ein Entwicklungszentrum überführt oder in die Zentrale in Stockdorf verlegt.
Nachfrage für Cabrios zurückgegangen
Der ehemalige Edscha-Standort in Hengersberg gehört seit 2010 zur Webasto Gruppe. Webasto entwickelt und produziert hier Unternehmen Cabrio-Dachsysteme. Der Markt für Cabrios sei über viele Jahre ein wichtiger Nischenmarkt gewesen.
Seit ein paar Jahren lasse die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen durch den E- und SUV-Mobilitätstrend aber nach – zuletzt insbesondere sehr deutlich in Europa. Eine deutliche Verbesserung der Lage sieht Webasto derzeit nicht. Auch das Werk in Hengersberg sei seit einiger Zeit nicht ausgelastet, so Webasto. Mit diesem Schritt will Webasto nach eigenen Angaben seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Produktion soll in die Slowakei verlagert werden
Die Produktion werde deshalb von Hengersberg nach Velky Meder in die Slowakei verlagert. In Niederbayern soll ein Entwicklungszentrum eingerichtet werden. Ein Expertenteam von rund 80 Mitarbeitenden soll von dort aus künftig eng unter anderem mit dem Prototypenbau in der Zentrale in Stockdorf zusammenarbeiten.
Bis Ende 2025 rund 650 Arbeitsplätze betroffen
Insgesamt will der Autozulieferer Webasto bis zum Jahresende rund 650 Arbeitsplätze streichen. Betroffen sind neben Hengersberg auch die Standorte Gilching, Neubrandenburg, Utting sowie die Zentrale in Stockdorf bei München. Wie das Unternehmen mitteilte, ist dies Teil eines Restrukturierungsprogramms, auf das sich das Management und der Betriebsrat nach intensiven Verhandlungen einvernehmlich geeinigt haben.
Webasto hat mehr als 16.600 Mitarbeiter an über 50 Standorten und gehört nach eigenen Angaben mit Autodächern, Heiz- und Kühllösungen und Batteriesystemen zu den größten Zulieferern der Mobilitätsbranche weltweit.