Am Freitag treffen die Warnstreiks auch die Kitas
Freitag ist Frauentag – zumindest in der Streikplanung. Einen Tag vor dem Weltfrauentag liegt der Streik-Schwerpunkt auf Berufen mit vielen weiblichen Beschäftigten. Das trifft vor allem das Erziehungswesen und damit die Kitas. Auch hier gilt: Private Anbieter, Kirchen oder Wohlfahrtsverbände als Betreiber sind nicht betroffen, sondern nur die Kommunen.
Eltern will die Gewerkschaft rechtzeitig informieren. Oft sei in den Faschingsferien die Nachfrage nicht so groß, heißt es von Verdi. Aber wer sich einen Tag Urlaub nicht leisten kann oder keinen Babysitter findet, der dürfte am Freitag vor einem Problem stehen. Manche Kommune richtet einen Notfalldienst ein, aber eben nicht alle. Wie viele Kitas betroffen sind, ist noch offen und hängt auch hier von der Streikbereitschaft ab.
Mitte März wird für den öffentlichen Dienst weiterverhandelt
Die Tarifrunden im öffentlichen Dienst folgen meist einer Art Drehbuch – so auch diesmal: Die Gewerkschaften weiten vor dem dritten Treffen die Aktionen aus, um „Druck zu machen“. Bund und Kommunen halten das „für wenig hilfreich und verfrüht“, wie sie auch diesmal sagen. Es träfe die Bürgerinnen und Bürger, die dafür oft kein Verständnis hätten.
Die besagte dritte Runde wird vom 14. März an stattfinden, wenn drei Tage lang in Potsdam verhandelt wird. Der kommunale Arbeitgeberverband hat durchblicken lassen, dass er den Gewerkschaften dann ein erstes Angebot vorlegen will.
Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst
Angesichts der Finanzlage vieler Kommunen dürfte das nicht dem entsprechen, was die Gewerkschaften fordern: Acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Volumen, höhere Zuschläge für in Schicht arbeitende und drei zusätzlich freie Tage im Jahr – für Mitglieder der Gewerkschaft vier. Und alle sollen mehr Freiheit in puncto Arbeitszeit erhalten. Die Vergütung von Auszubildenden soll um 200 Euro im Monat erhöht werden.
Das Ziel der Gewerkschaften ist, die nach wie vor hohen Lebenshaltungskosten auszugleichen, Stress abzubauen und den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten. Die Arbeitgeber haben hingegen auch die Kommunalkassen im Blick, die vielerorts leer sind. Je höher die Personalkosten steigen, desto mehr müsse an anderer Stelle gespart werden, argumentieren sie – etwa bei Hallenbädern oder indem manche Gebühren angehoben werden.