Lummis ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Plan einer Reserve, wofür sie bereits einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet hat. Dieser sieht vor, rund eine Million Bitcoin zu kaufen beziehungsweise rund fünf Prozent aller verfügbaren Bitcoin.
Trump hatte im Wahlkampf zudem gepoltert, er werde am ersten Tag der Amtsübernahme Gery Gensler „feuern“, den Chef der US-Börsenaufsicht SEC. Dieser ist in der Branche als kryptofeindlich verschrien, weil die SEC digitale Währungen stark reguliert. Unter anderem hatte die Börsenaufsicht lange damit gezögert, den ersten Bitcoin-ETF zuzulassen.
Wird Trump seine Bitcoin-Versprechen aus dem Wahlkampf einhalten?
Entsprechend hoffen Bitcoin-Anhänger nun unter Trump auf weniger Regulierung und neue Rekordkurse. Doch Krypto-Analyst Timo Emden mahnt zur Vorsicht: „Anleger sollten es weiterhin tunlichst vermeiden, Trump als Freifahrtschein für weiter steigende Kurse zu interpretieren.“
Schließlich ist längst nicht ausgemacht, dass auf einen kryptofreundlichen Wahlkampf auch eine kryptofreundliche Politik folgt. Denkbar wäre auch, dass Trump in den vergangenen Monaten nur gezielt unentschlossene Wählerinnen und Wähler umgarnen wollte.
Experten: Bitcoin schwankt stark und eignet sich nicht als Sicherheitsanker
Zwar könnte der Bitcoin-Kurs tatsächlich zunächst weiter steigen, falls Trump die Idee einer nationalen Reserve umsetzt. Denn der amerikanische Staat müsste dann die Währung im größeren Stil kaufen, was den Kurs voraussichtlich antreiben würde.
Doch Experten zweifeln daran, wie sinnvoll ein solcher Bitcoin-Bestand ist. Denn das politische Ziel wäre, einen Sicherheitsanker gegen Inflation und konjunkturelle Schwankungen aufzubauen, ähnlich wie bei der Goldreserve. Darüber hinaus sollen die Staatsschulden über die Jahre schrumpfen, wenn der Bitcoin an Wert gewinnt.
Beide Funktionen kann er jedoch kaum erfüllen. „Kryptowährungen wie Bitcoin sind weder wertstabil noch allgemein als Tauschmittel anerkannt“, sagte LBBW-Chefvolkswirt Moritz Kraemer der FAZ.