Corona-Varianten KP.2 und KP.3 dominieren
In Deutschland herrscht derzeit die Coronavirus-Subvarianten KP.3 vor. Ihr Anteil lag laut RKI in der 26. Kalenderwoche bei rund 53 Prozent. Die verwandte Subvariante KP.2 lag bei etwa 23 Prozent. Wegen charakteristischer Mutationen im Spike-Protein werden sie zu den FLiRT-Varianten gezählt. Sie stammen alle von der Omikron-Variante JN.1 ab, die Anfang des Jahres das Infektionsgeschehen dominierte. Dank der Mutationen gelingt es diesen besser als andere Varianten, der Reaktion des Immunsystems zu entgehen.
Inzwischen haben sich KP.2 und KP.3 weiterentwickelt und in neue Unterlinien aufgefächert. Dieser Prozess wird auch immer weitergehen, weil Viren nie aufhören zu mutieren. Dabei passen sie sich immer besser an ihre Umwelt an, indem sie etwa ansteckender werden oder der Immunabwehr besser ausweichen können.
Schwerere Krankheitsverläufe rufen sie nach derzeitigem Wissensstand nicht hervor. Auch die typischen Symptome sind die gleichen wie bei einer Infektion mit früheren Varianten, also die wie bei anderen Erkältungskrankheiten auch: Husten, Schnupfen, Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. Diese können aber durchaus heftig ausfallen, auch wenn bereits Infektionen vorangegangen sind. Andauernde Long Covid-Symptome nach einer Infektion sind zwar deutlich seltener als zu Beginn der Pandemie, aber weiterhin möglich.
Neuer Impfstoff wirkt auch gegen aktuelle Varianten
Die meisten Menschen in Deutschland sind inzwischen mehrfach gegen Covid-19 geimpft und haben eine oder mehrere Corona-Infektionen hinter sich. Daher sind sie im Allgemeinen gut gegen einen schweren Krankheitsverlauf geschützt. Infektionen mit SARS-CoV-2 verlaufen bei Gesunden überwiegend mild, mit steigendem Alter steigt jedoch das Risiko für einen schweren Verlauf.
Ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO daher eine Auffrischungsimpfung, ebenso bei anderen Risikofaktoren wie chronischen Erkrankungen sowie Menschen, die in Pflegeeinrichtungen wohnen oder arbeiten. Die aktualisierten Impfstoffe, die ab September verfügbar sein sollen, werden sich gegen die Untervariante JN.1 des Coronavirus richten. Diese wurde zwar bereits von ihren Nachfahren verdrängt, der Impfstoff ist aber auch gegen diese wirksam, da JN.1 und die FliRT-Varianten einander sehr ähneln.
Antigen-Tests funktionieren weiterhin
Das Coronavirus verändert sich beim Mutieren immer weiter. Antigen-Schnelltests erkennen SARS-CoV-2 aber weiterhin. Die Mutationen betreffen meist das Spike-Protein, mit dem das Virus an menschliche Zellen andockt. Antigentests reagieren aber auf ein anderes Protein, das Nucleokapsid, das das Virus-Erbgut umgibt.
Dafür müssen die Tests allerdings korrekt angewendet werden. Wenn die Test-Sets korrekt gelagert wurden und das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht lange überschritten ist, können sie noch verlässliche Ergebnisse liefern. Je älter der Test aber ist, desto geringer ist seine Aussagekraft. Wenn vom Ergebnis die Gesundheit anderer abhängt, zum Beispiel vor einem Besuch im Pflegeheim, ist es daher ratsam, einen neuen Test zu benutzen.
Ansteckungsgefahr im Gedränge
Ende Juni wurden von der Balearen-Insel Mallorca hohe Corona-Infektionszahlen gemeldet. Als eine der Ursachen waren vermutlich Veranstaltungen mit tausenden Teilnehmern. Da sich das Virus durch die Luft verbreitet, ist die Ansteckungsgefahr dort hoch, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Wer sich nicht anstecken will, sollte diese Situation vermeiden, in Deutschland und in Urlaubsländern. Wenn das nicht möglich ist, sind Masken weiterhin eine Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen.