Der Eichenprozessionsspinner kommt nahezu flächendeckend in Bayern vor. Das bestätigt die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Ausnahmen seien die Alpen, die Voralpen und einige Mittelgebirge. Seit 1995 nehme die Ausbreitung vor allem in Mittel-, Unter- und Oberfranken zu. Seine Raupen stellen eine Gefahr für Allergiker dar.
Brennhaare der Raupen für Mensch und Tier gefährlich
Bei Menschen können die Raupen des Eichenprozessionsspinners zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Brennhaare der Raupen haben Widerhaken und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das Hautreizungen sowie allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Die Brennhaare verbreiten sich durch Berührung sowie über die Luft und können jahrelang im Unterholz und am Boden überdauern und daher immer wieder gesundheitliche Probleme hervorrufen. Auch für Tiere wie etwa Hunde können diese gefährlich sein und deren Atemwege schädigen.
Eichen als Nistplatz bevorzugt
Der Nachtfalter nistet mittlerweile an allen Eichenarten in Bayern, was dazu führt, dass er auch an belebten öffentlichen Orten wie etwa Wanderwegen, Freibädern oder Badeseen zu finden ist. Die Brutzeit des Eichenprozessionsspinners beginnt meist im April und kann sich je nach Witterung über die Sommermonate hinziehen.
Für die Eindämmung des Eichenprozessionsspinners sind Behörden, Städte, Gemeinden und Landkreise zuständig.
Entfernung der Nester nur mit Schutzkleidung
Entfernt wird der Eichenprozessionsspinner, indem Fachfirmen ihn absammeln, die Nester absaugen oder abflammen. Das Entfernen von Nestern auf privatem Grund liegt grundsätzlich im Verantwortungsbereich der Besitzer. Es sei denn, eine Überschneidung von privatem und öffentlichem Raum liegt vor.
Die Stadt Schweinfurt empfiehlt, sich hierbei mit der entsprechenden Stadt beziehungsweise Gemeinde abzustimmen. Die LWF rät vor der Ergreifung von Maßnahmen dazu, sich mit Fachleuten in Verbindung zu setzen. Ebenso sollen die befallenen Bäume, sowie Nester und Insekten nicht berührt werden, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Nester können dem DWD online gemeldet werden
Sollten sich Eichenprozessionsspinner ausbreiten, kann das im schlimmsten Fall zu Kahlfraß führen und damit die Eichenbestände gefährden. „2024 und 2025 gab es in südlichen Teilen Mittelfrankens Waldflächen mit starkem Fraß bis hin zum Kahlfraß in der Größenordnung von 50 bis 100 Hektar“, so Hannes Lemme von der Abteilung Waldschutz der LWF. Dies sei ein Anstieg im Vergleich zu 2023.
Um die Ausbreitung und das Larvenstadium des Eichenprozessionsspinners zu überwachen, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Plattform „PHENTHAUproc“ (externer Link) entwickelt, ein online abrufbares Frühwarn- und Informationssystem, das im Falle von Eindämmungsmaßnahmen als Entscheidungshilfe genutzt werden kann.