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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > Feuchtgebiete: Warum intakte Moore das Klima kühlen
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Feuchtgebiete: Warum intakte Moore das Klima kühlen

Michael Farber
Zuletzt aktualisert 29. August 2024 15:03
Von Michael Farber
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7 min. Lesezeit
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Ein Moor ist vor allem eines: nass. Und zwar nicht nur nach Regen, Schneeschmelze oder Überflutung, sondern ständig. Immerzu fließt Wasser nach, etwa im Murnauer Moos oder im Schönramer Filz, doch kaum Wasser ab. Ein Moos oder ein Filz, wie man in Bayern sagt, sind zwei unterschiedliche Typen von Moorlandschaften. Sie unterscheiden sich vor allem dadurch, wie Wasser hineingelangt.

Inhaltsübersicht
Unterschiede bei Hoch- und NiedermoorenMoore als KlimaschützerWiedervernässte Moore binden CO₂Paludikultur mit Schilf und TorfmoosVernässte Moore rechnen sich langfristigMoore entscheidend für BiodiversitätFranziska Tanneberger erhält den Deutschen Umweltpreis

Unterschiede bei Hoch- und Niedermooren

Im Filz, hochdeutsch Hochmoor oder auch Regenmoor genannt, dringt Wasser ausschließlich aus Niederschlägen in den Boden ein und kann nicht abfließen. Jahr für Jahr wachsen in dem feuchten Boden Pflanzen, deren untere Teile absterben. Weil im nassen Grund aber Sauerstoff, Bakterien oder Pilze fehlen, werden die Pflanzen nur unvollständig zersetzt. Übrig bleibt Torf, eine schwammartige, nährstoffarme Schicht, die sehr langsam nach oben wächst – etwa zehn Zentimeter in einhundert Jahren.

Ein Moos, wie Nieder- oder Flachmoore in Bayern heißen, ist dagegen flach und liegt unter dem Grundwasserspiegel. Ständig fließt Grundwasser nach und bringt neue Nährstoffe mit sich, weshalb Niedermoore nährstoffreicher sind als Hochmoore. Im Moos wachsen vielfältigere Pflanzenarten und auch Bäume. Man findet sie dort, wo Seen verlanden, Senken versumpfen oder Auen regelmäßig überflutet werden.

Moore als Klimaschützer

Weil Moore sehr langsam wachsen und viele Pflanzenreste speichern, sind sie ein idealer Klimaschützer, denn sie können Kohlendioxid und andere klimaschädliche Gase aus der Luft hervorragend binden. Laut Mooratlas 2023 bedecken Moore weltweit nur drei Prozent der Landfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde.

Allerdings funktioniert das nur in intakten, nassen Mooren. Werden Feuchtgebiete trockengelegt oder Torf abgeerntet, landen das gespeicherte Kohlendioxid, Methan und Lachgas in der Atmosphäre. Da das Moor über viele Jahre „atmet“, stößt ein trockengelegtes Moor auch Jahre später immerzu Klimagase aus. Die Folge: Da beispielsweise in Deutschland 90 Prozent aller Moore entwässert sind, stammen fast sieben Prozent aller Treibhausgasemissionen hierzulande aus trockengelegten Mooren.

Wiedervernässte Moore binden CO₂

Um Klimagase zu sparen, ist es demnach wichtig, Moore wiederzuvernässen. Wiedervernässung heißt aber nicht, Moore zu bewässern, wie die Moorökologin Franziska Tanneberger von der Universität Greifswald betont. „Wir müssen Wasser nicht extra hinbringen, sondern wir müssen das Entwässern beenden.“ Im Moment gebe es ausgeklügelte Grabensysteme oder Pumpen, die das Wasser abtransportieren. Das müsse aufhören, um die CO₂-Emissionen aus den Mooren zu stoppen.

Das Problem dabei: Auf entwässerten Moorflächen befinden sich heute Felder, Siedlungen und auch bewirtschaftete Wälder. Eine komplette Renaturierung ist hier ohne Interessenkonflikt nur selten möglich. Selbst Großstädte wie Hamburg oder Berlin sind in Mooren gebaut. „Auch München ist eine sehr moorreiche Gegend, das wird nicht alles wiedervernässt werden können“, betont Franziska Tanneberger. Doch auf einem Großteil der Moorfläche könne der Wasserstand naturnäher angehoben und trotzdem Landwirtschaft weitergeführt werden, beispielsweise durch Paludikultur.

Paludikultur mit Schilf und Torfmoos

Unter Paludikultur verstehen Experten die Wiedervernässung von Moorflächen, die aber weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden, beispielsweise mit Pflanzen, die im nassen Boden gedeihen, wie beispielsweise Schilf. „Schilf ist eine Pflanze, aus der man Baumaterialien sehr gut herstellen kann, da sie sehr stabil und trotzdem biegsam ist. Zugleich ist sie gut gegen Verrottung geschützt ist, weil sie ständig im Nassen steht“, erklärt Franziska Tanneberger. Mit Schilf könne man Reetdächer decken, aber auch Bau-, Dämm- und Trockenbauplatten herstellen.

Auch Tierhaltung ist auf wiedervernässten Flächen möglich, beispielsweise mit dem Wasserbüffel, der Fleisch und Milch für Mozzarella liefert. Aber auch Holzwirtschaft mit Erlen, die sehr gut in Niedermooren wachsen, oder die Ernte frischer Torfmoose in Hochmooren als Ersatz für Torf. „Wenn wir den Torf selbst nutzen, entwässern wir das Moor und zerstören es. Wenn wir aber Torfmoose als Substrat verwenden, dann mähen wir nur die oberste Schicht des nassen Moors ab“, erklärt Franziska Tanneberger. Dies sei eine wirkliche Alternative für den industriellen Gartenbau.

Vernässte Moore rechnen sich langfristig

Nur zwei Prozent der Moore in Deutschland sind Schätzungen zufolge noch intakt, beispielsweise im Murnauer Moos. Doch die allermeisten Moorflächen, über 1,9 Millionen Hektar in Deutschland, sind bereits trockengelegt. Die Zucht von Torfmoos-Teppiche sei zwar aufwendig, aber immer noch billiger als echten Torf zu verwenden und Moore zu zerstören. Eine Tonne CO₂, die freigesetzt werde, verursache einen Schaden von 200 Euro, gibt Franziska Tanneberger zu bedenken. „Hochgerechnet werden in trockenen Mooren, auf dem Grünland kultiviert wird, 20 Tonnen CO₂ pro Hektar und Jahr frei, bei einem Acker 30 Tonnen CO₂,“ rechnet die Moorökologin vor. Diese Kosten würden derzeit nicht in unsere Preise für Agrarprodukte eingerechnet. Deshalb sei es wichtig, langfristig zu denken.

Moore entscheidend für Biodiversität

„Wir werden künftig einen immer stärkeren Druck haben, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Das spricht dafür, Moore wieder zu vernässen, aber die Landwirtschaft dort fortzuführen“, sagt Tanneberger. Intakte Moore würden aber nicht nur zum Klimaschutz beitragen, weil sie CO₂ binden. „Moore können als Ökosystem zusätzlich den Wasserhaushalt einer Landschaft regulieren und sie sind für die Biodiversität ganz entscheidend.“

Franziska Tanneberger erhält den Deutschen Umweltpreis

Für ihren Einsatz für die Renaturierung von Mooren wird Franziska Tanneberger in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis gewürdigt. Nach Mitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung an die Moorforscherin aus Greifswald und an den Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel aus Nürtingen bei Stuttgart für die Entwicklung eines Hochleistungs-Ladesystems für Elektroautos verliehen.

Tanneberger gelte als treibende Kraft bei der Revitalisierung und Wiedervernässung von Mooren, teilte die DBU mit. Sie sei Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft und habe mit ihrer Arbeit gezeigt, wie sich Moorschutz und Landwirtschaft miteinander vereinbaren ließen. Überreicht wird die Auszeichnung am 27. Oktober in Mainz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

 

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Von Michael Farber
Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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