In der Nähe von Lindau am Bodensee sind fünf männliche Japankäfer (Popillia japonica) in den Fallen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) entdeckt worden. Nach den ersten Funden im vergangenen Jahr überwacht die LfL eigenen Angaben zufolge das Auftreten des Schädlings in Bayern mit über 80 Fallen. Fraßschäden habe die Behörde bislang nicht entdeckt.
Käfer könnte große Schäden anrichten
Der Japankäfer ist als „prioritärer Unionsquarantäneschädling“ in der EU eingestuft und meldepflichtig. Er gehört damit zu den 20 Schädlingen mit dem größten zu erwartenden Schadpotenzial, wenn er eingeschleppt wird.
Die Einstufung beruht zum einen darauf, dass der Käfer schnell hohe Populationsstärken erreicht, weil er sich massenhaft vermehren kann, teilt die LfL mit. Und zum anderen darauf, weil er mehr als 400 Pflanzenarten attackiert. Dazu gehören viele Obstkulturen, Wein oder Mais, aber auch Zierpflanzen und Bäume wie Ahorn, Birke oder Linde.
Erstmals hat man den Japankäfer in Bayern vor einem Jahr in Lindau entdeckt.
Bei Befall erfolgt oft ein Kahlfraß
Das kleine Insekt kann riesige Schäden in Landwirtschaft, Gärten und Wäldern anrichten. Bei auftretendem Befall erfolgt oft ein Kahlfraß, nach dem von der Pflanze nur die Blattadern und der Stängel beziehungsweise Stamm übrigbleiben.
Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.
Gepäck auf Käfer checken
Reisende nach Norditalien und den Süden der Schweiz sollten vor der Heimreise nach Deutschland ihr Gepäck auf den Schädling kontrollieren. Darauf weist das Bundeslandwirtschaftsministerium hin. Es bittet zudem darum, vor allem aus diesen beiden Urlaubsregionen keine Pflanzen, Erde, Samen und keinen Rollrasen mitzubringen.
Japankäfer noch nicht heimisch
Der Japankäfer stammt den Angaben des Ministeriums zufolge ursprünglich aus Ostasien und wurde 2014 erstmals auf dem europäischen Festland entdeckt. Seither breitet er sich in Süd- und Mitteleuropa aus. Inzwischen gibt es auch einzelne Funde nahe der deutsch-schweizerischen Grenze, in Freiburg und in Bayern.
Noch ist der Käfer in Deutschland nicht heimisch. Laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ist jedoch auch hierzulande jederzeit mit der Ansiedelung des Japankäfers zu rechnen.