Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat Engpässe beim Impfstoff für Babys gegen das Respiratorische Synzytial-Virus beklagt. Eine frühzeitige und flächendeckende Impfung aller gefährdeten Säuglinge hätten Krankenkassen und Politik gemeinsam „schlicht verschlafen“, sagte der Sprecher des BVKJ Nordrhein, Axel Gerschlauer, der „Rheinischen Post“.
Lieferengpässe bei RSV-Impfstoff
Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, bestätigte ebenfalls Lieferengpässe bei dem Impfstoff. „Die Immunisierungskampagne für Babys mit Nirsevimab (Beyfortus) läuft wegen Lieferengpässen des Herstellers leider nur sehr stockend an“, sagte er der Zeitung.
Die Wartelisten für den Antikörper Nirsevimab, für den die Ständige Impfkommission seit diesem Sommer eine einmalige Injektion für Neugeborene und Säuglinge empfiehlt, seien lang. Der Hersteller Sanofi bemühe sich deshalb um Ware aus Frankreich, Spanien und den USA.
RSV-Welle in Bayern im Winter 2023/2024
An dem RS-Virus kann man in jedem Alter erkranken, aber vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gilt es als gefährlich. Es kann sich um eine einfache Atemwegsinfektion handeln, aber auch schwere Verläufe bis hin zum Tod sind möglich.
Im vergangenen Winter hatten sich bereits Fälle der Atemwegsinfektion in Bayern gehäuft, die Lage in einigen Kliniken war wegen des RS-Virus angespannt, vor allem in Kinderkliniken in München und Aschaffenburg. Viele Kinder mussten auf weiter entfernte Krankenhäuser verteilt werden.