Risiken und seltene Komplikationen bei einer Scharlach-Infektion
Die meisten Scharlach-Erkrankungen verlaufen unkompliziert. Doch in seltenen Fällen können die von Streptokokken produzierten Gifte schwere Komplikationen verursachen. Das sogenannte Streptokokken-Toxic-Shock-Syndrom (STSS) ist eine der gefährlichsten Folgen. Die Gifte der Streptokokken, sogenannte Superantigene, „bewirken eine polyklonale unkontrollierte Stimulierung“ bestimmter Immunzellen, der T-Zellen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) (externer Link). Diese Reaktion des Immunsystems führt zu einem Schock und einem Multiorganversagen, der in 30 Prozent der Fälle tödlich endet.
Behandlung: Wann sind Antibiotika nötig?
Scharlach lässt sich in der Regel gut behandeln. Bei unkompliziertem Verlauf und leichtem Krankheitsbild ist eine antibiotische Behandlung nicht zwingend angezeigt, so die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Um Komplikationen bei Scharlach-Infektionen zu vermeiden, empfiehlt das Robert Koch-Institut allerdings eine frühzeitige und gezielte Therapie mit Antibiotika, die gegen Scharlach helfen, zum Beispiel mit Penicillin V.
Diese verhindert nicht nur Komplikationen, sondern reduziert auch die Ansteckungsgefahr erheblich: Bereits 24 Stunden nach Beginn der Therapie ist das Kind in der Regel nicht mehr infektiös. Ohne Behandlung kann die Ansteckungsgefahr hingegen bis zu drei Wochen bestehen.
Scharlach beim Kind: Was sollten Eltern beachten?
Für Eltern ist es wichtig, frühzeitig zu handeln, wenn typische Symptome auftreten. Bei Verdacht auf Scharlach sollte das Kind zum Arzt gebracht werden. Zusätzlich sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Bei einer Halsentzündung mit Fieber und einem Hautausschlag: immer zum Arzt gehen.
- Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen mit Seife ist essenziell, um die Verbreitung der Bakterien zu minimieren.
- Isolation: Erkrankte Kinder sollten zu Hause bleiben, bis keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.
- Weiche Speisen und warme Getränke: Diese erleichtern das Schlucken bei Halsschmerzen.
- Eltern sollten außerdem beachten, dass Geschwisterkinder den Kindergarten oder die Schule nur dann wieder besuchen dürfen, wenn der Arzt eine Ansteckungsfreiheit bestätigt hat.
- Gegen Scharlach gibt es keine Impfung. Vorsicht bleibt der wichtigste Schutz.