Vor diesem Hintergrund müssen bayerische Schulen abwägen, ob sie überhaupt noch klassische Ski-Freizeiten anbieten. Genaue Zahlen dazu, wie viele Bildungseinrichtungen das Skilager schon abgeschafft haben, gibt es nicht. Laut Bayerischem Lehrer- und Lehrerinnenverband ist das an jeder Schule eine individuelle Entscheidung: Manche halten am Skilager fest. Andere suchen nach Alternativen und bieten zum Beispiel Sommersportwochen an.
Winterfreizeiten sind ein starker Kontrast zum Schulalltag
Professor Ralf Roth von der Sporthochschule Köln hebt aber den besonderen Wert einer Klassenfahrt im Winter hervor: „Kinder im Winter rauszubringen, ist viel spannender“, sagt er. Studien würden zeigen, dass es einen besonderen tiefenpsychologischen Effekt hat, im Schnee zu sein. Die Landschaft „verzaubere“. Und auch Kinder, deren Familien nicht mit ihnen in die Berge fahren, bekämen über die Schule einen Zugang zum Wintersport.
Allerdings müsse es nicht zwingend Skifahren oder Snowboarden sein. Mit Schlittenfahren oder Schneeschuhwandern kann man laut dem Sportwissenschaftler einen ähnlich hohen Erlebniswert erreichen. Wichtig sei vor allem, die Kinder in Bewegung zu bringen – und zwar auch in der kalten, dunklen Jahreszeit.