Der ästige Stachelbart erreicht etwas mehr als 20 Zentimeter im Durchmesser. Er entspringt einem dicken Strunk, verzweigt sich in immer feinere Äste, an denen sich seine Sporen bilden. Jedes kleine Ästchen bildet Hunderte davon. Der Pilz keimt an alten Buchen aus. Sein Myzel bildet er im Holz und lässt den Stamm vermorschen.
Bei dem Igelstachelbart zeigen sich vor allem längliche „Stacheln“ und weniger Verästelungen. Erst in der letzten Phase der Holzzersetzung bilden sich die Fruchtkörper der Stachelbärte.
Pilz schädigt keine lebenden Bäume
Beide Pilze wachsen nur auf totem Holz und schädigen damit nicht die lebenden Bäume. Vielmehr tragen sie dazu bei, den organischen „Abfall“ des Waldes zu beseitigen und bereiten damit auch für andere Organismen einen Lebensraum: für Insekten, die im morschen Holz leben, oder für Spechte, die dort leichter ihre Höhle schaffen können, erklärt die Stadt Würzburg.
Auch Bürgermeister Martin Heilig und Gartenamtsleiter Dr. Helge Grob zeigten sich begeistert über die Wiederentdeckung. Weil der Pilz nur in Regionen mit alten Buchenbeständen vorkommt, sei es nötig, absterbende Buchen nach Möglichkeit stehenzulassen.
Pilzexpertin: Korallenpilze unbedingt stehenlassen
Dass die Funde der Becherkoralle und der beiden Stachelbart-Pilzarten eine Besonderheit sind, bestätigt auch die Würzburger Pilzsachverständige Renate Schoor. Sie selbst kenne die Arten nur aus der Theorie, gesehen habe sie noch kein Exemplar. „Einige der Korallenpilze sind sogar essbar, andere ungenießbar oder sogar giftig. Weil die genaue Bestimmung nur mit einem Mikroskop möglich ist und vor allem, weil die Pilze so selten und streng geschützt sind, sollte man sie als Laie aber auf jeden Fall stehenlassen“, sagt Schoor.