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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wirtschaft > Elektromobilität: Laden unterwegs oft teurer als Benzin tanken
Wirtschaft

Elektromobilität: Laden unterwegs oft teurer als Benzin tanken

Christin Freitag
Zuletzt aktualisert 29. Mai 2024 08:54
Von Christin Freitag
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3 min. Lesezeit
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Strom tanken an öffentlichen Ladesäulen kann das Elektroautofahren teurer machen als das Autofahren mit Benzin oder Diesel. Zu dieser Einschätzung kommt jetzt auch eine Preisauswertung im Auftrag des Stromanbieters Lichtblick. Demzufolge ist Strom an Ladesäulen in Deutschland im Durchschnitt so teuer, dass es den Preisvorteil von Elektroautos beim Strom laden gegenüber dem Fahren mit fossilen Brennstoffen ins Gegenteil verkehrt.

Inhaltsübersicht
Hohe Strompreise an Ladesäulen für ElektroautosBenziner kann mehrere Euro günstiger sein als das Stromauto„Monopol“ lokaler Anbieter an Ladesäulen

Hohe Strompreise an Ladesäulen für Elektroautos

Lichtblick rechnet mit einem durchschnittlichen Strompreis von 55 Cent pro Kilowattstunde an normalen öffentlichen Ladesäulen und mit 66 Cent an sogenannten Schnellladesäulen, die das Elektroauto mit Gleichstrom versorgen. Verbraucher zu Hause können Strom für ihr Auto dagegen häufig schon für rund 30 Cent erhalten oder, beispielsweise bei einer eigenen Photovoltaikanlage, noch viel günstiger.

Der Versorger geht von einem beispielhaften Stromverbrauch eines Elektroautos von 20 Kilowattstunden auf 100 Kilometer aus. Damit summieren sich die reinen Stromkosten für eine Fahrt von 100 Kilometern auf etwa elf Euro beziehungsweise 13,20 Euro, wenn an Ladesäulen geladen wird. Zu Hause geladen, über einen regulären Stromanbieter, kämen sechs Euro zusammen.

Benziner kann mehrere Euro günstiger sein als das Stromauto

Dieser Strom-Rechnung für ein E-Auto wird ein Fahrzeug mit Benzin- oder auch Dieselmotor gegenübergestellt, das sechs Liter auf 100 Kilometer braucht und den Brennstoff zu 1,73 Euro den Liter kauft. Hier summieren sich die reinen Spritkosten auf 10,38 Euro – also 62 Cent oder 2,82 Euro weniger.

Die Rechnungen sind natürlich nur beispielhaft und ändern sich mehr oder weniger täglich, je nachdem zu welchem Preis Strom, Benzin oder Diesel bezogen werden können und auch abhängig vom Verbrauch des verwendeten Fahrzeugs. Lichtblick hat für seine durchschnittlichen Preisangaben den Statistikdienst Statista beauftragt, die Tarife „führender Betreiber“ auszuwerten.

Lichtblick sieht in der Preisgestaltung der Ladesäulenbetreiber einen „Fehlanreiz“, der „klimaschädliches Verhalten“ fördere. Das sei „fatal“, da der breite Umstieg auf E-Autos unerlässlich sei.

„Monopol“ lokaler Anbieter an Ladesäulen

Grund für die vergleichsweise hohen Preise an Ladesäulen sei unter anderem, so der Stromanbieter, dass örtliche Energieversorger in der Regel den überwiegenden Teil der Ladesäulen in einer Region betreiben. Diese könnten dabei den Preis für den Strom frei bestimmen, der mangels Wettbewerb nicht marktgerecht und überhöht sei.

Lichtblick spricht deshalb von „Monopolen“ und fordert, auch im eigenen Interesse, schon länger, dass das sogenannten „Durchleitungsmodell“ eingeführt wird. Damit könnte jeder Stromanbieter „seinen“ Strom an jeder öffentlichen Ladesäule anbieten. Der Betreiber der Säule erhält dabei ein Nutzungsentgelt fürs Bereitstellen der Ladesäule.

Ähnlich ist es schon seit vielen Jahren bei der Stromversorgung zu Hause. Dort können Verbraucher den Stromanbieter frei wählen, auch wenn das Stromnetz- und der Anschluss vor Ort einem lokalen Anbieter gehört.

 

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Christin Freitag ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin und Analystin, die sich auf Finanzmärkte, Unternehmensstrategien und Wirtschaftspolitik spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung liefert sie fundierte Analysen und tiefgehende Einblicke für die Leser der WirtschaftsRundschau.
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