Ein Tweet wird zur Realität
Denn das, was damals noch wie ein flapsiger Wortwechsel in den sozialen Medien erschien, sollte knapp fünf Jahre später tatsächlich Realität werden. Im April 2022 kündigte Musk überraschend an, Twitter für 44 Milliarden Dollar kaufen zu wollen.
Seitdem ist eine Menge passiert, aber die wichtige Entwicklung ist wohl, dass der 53-Jährige vom etwas kauzigen Tech-Visionär zum kontroversen Meinungsmacher mutiert ist. Heute ist Elon Musk der einflussreichsten Polit-Influencer des Planeten. Das war so nicht absehbar, denn lange Zeit galt Musk als eher unpolitischer Technologie-Enthusiast, der sich mehr für Raumfahrt als für Realpolitik begeisterte. Wenn Musk eine politische Tendenz zeigte, dann eher in Richtung der US-Demokraten, die er in einem Interview als „Partei der Höflichkeit“ bezeichnete.
Lautstarker Trump-Unterstützer
Der E-Auto-Pionier wählte 2012 Barack Obama, 2016 Hillary Clinton und 2020 Joe Biden. Heute hingegen hat sich Elon Musk zu einem der lautstärksten Unterstützer von Donald Trump entwickelt. Der Wandel hat möglicherweise mit Corona zu tun und der vorübergehenden Schließung seiner Tesla-Werke in Kalifornien durch die Regierung. Aber auch persönliche Gründe werden immer wieder ins Feld geführt: etwa der Kontaktabbruch seiner transgeschlechtlichen Tochter. In einem Interview sagte Musk wörtlich: „Mein Sohn ist tot. Getötet vom Woke-Mind-Virus.“
Musk blickt auch nach Europa
Heute mischt Elon Musk kräftig in der US-Politik mit, aber er beschränkt sich längst nicht mehr nur auf die amerikanische Innenpolitik. Auch in Europa macht er sich als politischer Akteur zunehmend bemerkbar. So hat er beispielsweise italienische Richter kritisiert, die gegen rechtsextreme Politiker vorgehen und führt Gespräche mit dem Brexit-Befürworter Nigel Farage über mögliche Spenden, die laut Gerüchten bis zu 100 Millionen Dollar betragen könnten.
Auch Deutschland gerät zunehmend in das Visier des Polit-Milliardärs: So äußerte Musk, dass nur die AfD „Deutschland retten“ könne und behauptete, die AfD würde dieselbe Politik vertreten, wie die US-Demokraten, als Barack Obama ins Weiße Haus einzog.