Greenpeace: Bayern bei Klimaanpassung zu langsam
Thilo Maack von der Umweltorganisation „Greenpeace“ kritisiert, dass der Freistaat bei der Umsetzung der Klimaanpassung zu langsam vorankomme. Er fordert eine landesweite Koordination für die Klimaanpassungsstrategie. Stattdessen habe Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) noch im November 2023 gesagt, „ein Gesetz, das neue Bürokratie schafft, brauchen wir nicht“ [externer Link].
Zum aktuellen Stand der Umsetzung hieß es aus dem Ministerium: Derzeit werde an einer Aktualisierung der bayerischen Klimaanpassungsstrategie gearbeitet. Die Fertigstellung sei bis 2026 geplant.
Greenpeace fordert eine Koordination zur Klimaanpassung. „Dazu brauchen wir zunächst mal eine Erfassung, was es überhaupt für Risiken gibt, und dann müssen diese Risiken eingeschätzt werden“, sagt Maack. „Es muss eine Strategie entwickelt werden, eine Klimaanpassungsstrategie, wie man letztendlich dahin kommt, die Folgen des Klimawandels angehen zu können.“
Bund Naturschutz fordert mehr natürlichen Hochwasserschutz
Nach Angaben des Bund Naturschutz gibt es deutschlandweit nur noch ein Fünftel der früheren natürlichen Überschwemmungsflächen an den Flüssen. Das sei ein unhaltbarer Zustand, kritisiert Martin Geilhufe vom Bund Naturschutz in Bayern. Er fordert von Umweltminister Glauber, „dass er Programme aufsetzt, natürlichen Hochwasserschutz, um das Wasser in der Fläche zu halten“, bei denen versucht werde, den Boden nicht so stark zu verdichten. Da müsse es Alternativen geben, so Geilhufe. Es müsse gehandelt werden, und zwar schnell.
Auch Klimaforscher Garschagen wünscht sich, „dass wir nach diesem Hochwasser nicht den gleichen Fehler machen, wie nach so vielen anderen“, nach denen die Debatte nach zwei bis drei Wochen aus den Augen verloren worden sei. Er hofft: „Dass wir diese Debatte wirklich angehen, das ist dringend notwendig.“