Kritik an der Bundesregierung
Sjacco van de Sande, Geschäftsführer beim Wärmepumpen-Hersteller ait, macht für die derzeitige Krise der Branche vor allem die Bundesregierung verantwortlich. Zum einen sei das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor seiner endgültigen Fassung mehrfach überarbeitet worden. Das habe „viel zu lange gedauert“, sagt van de Sande. Weil die letzten Änderungen erst im Dezember vorgenommen wurden, seien viele Hauseigentümer mit Blick auf anstehende Entscheidungen beim Heizungskauf verunsichert worden. Außerdem sei das GEG „zu bürokratisch, zu kompliziert“.
Selbst im Falle einer Förderung müssten Hauseigentümer lange auf ihr Geld warten. Das helfe natürlich nicht dabei, das Vertrauen der Verbraucher wieder zu steigern, so der ait-Geschäftsführer. Er fordert daher jetzt auch konkrete Maßnahmen der Politik. Um der Branche wieder auf die Beine zu helfen, schlägt er verringerte Strompreise für den Betrieb von Wärmepumpen vor. Oder eine Senkung der Mehrwertsteuer, wenn es um den Kauf neuer Wärmepumpen geht.
Licht am Ende des Tunnels
Nichtsdestotrotz gibt sich der Wärmepumpen-Hersteller ait zuversichtlich, dass die derzeitige Krise lediglich eine „Delle“ ist. Man blicke positiv in die Zukunft, sagt Geschäftsführer van de Sande. Mit Blick auf den Abbau von rund 100 Stellen sagt er: „Wir hoffen, dass das nur temporär ist.“ Mit Blick auf die Notwendigkeiten des Klimawandels ist sich van de Sande sicher: „Die Wärmepumpe ist gesetzt.“ Es gebe da nicht viele Alternativen.
Die Verbraucherzentrale NRW sieht es ähnlich: Trotz deutlich höherer Anschaffungskosten sei der Betrieb mit einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung deutlich günstiger. Und das nicht nur bei Neubauten oder nach Komplettsanierungen. In einer Studie, auf die sich die Verbraucherzentrale NRW bezieht, ist von Einsparungen in Höhe von 10.000 Euro ist die Rede, gerechnet auf 20 Jahre.