Nach Einschätzung der halbstaatlichen Gesellschaft Gematik, die die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranbringen soll, ist es deshalb wichtig, dass auch Pflegeheime und ambulante Dienste sich an die Telematik-Infrastruktur anschließen.
Auch eine Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGfW), in der unter anderem Pflege-Träger wie Caritas, Diakonie, Paritätischer oder AWO organisiert sind, sieht für Einrichtungen große Vorteile. Bessere Möglichkeiten, Abrechnungen elektronisch bei den Kassen einzureichen, wären beispielsweise eine beträchtliche Arbeitserleichterung, heißt es von der BAGfW. Allerdings hätten vor allem kleinere Pflegedienste oft nicht die personellen Ressourcen, um sich neben der Alltagsarbeit auch intensiv um das Thema Digitalisierung zu kümmern, erklärt der Dachverband.
Keine Sanktionen für Pflege-Einrichtungen, wenn sie die Frist überschreiten
Strafen drohen bislang nicht, wenn Pflege-Einrichtungen bis 1. Juli nicht an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen sind. Bei Kassenarzt-Praxen ist das anders. Sie müssen seit 2020 damit rechnen, dass ihnen 2,5 Prozent von ihren Kassenhonoraren abgezogen werden, wenn sie keinen Anschluss haben. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ist aber die ganz überwiegende Mehrheit der Praxen mittlerweile an das Datennetz angeschlossen.