Die Gewerkschaften wollen in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und rufen deshalb heute und morgen Beschäftigte bundesweit zu Warnstreiks auf. Auch in Bayern sind Kliniken, Pflegeheime und Kitas betroffen. Der Streik-Aufruf von Verdi beginnt mit der Frühschicht am Donnerstag und geht bis zum Ende der Nachtschicht am Samstagmorgen um 6 Uhr.
Donnerstag: Streiks in Pflegeheimen und Kliniken – Notfälle werden versorgt
Am Donnerstag werden vor allem Kliniken, Pflegeheime und Rettungsdienste bestreikt. Bayernweit betreiben Kommunen rund 200 Kliniken, bei rund 30 Kliniken weisen Plakate auf den Streik hin. Wie viele Beschäftigte sich beteiligen, ist offen. Doch Patientinnen und Patienten sollten sich darauf einstellen, dass etwa nicht notwendige Operationen verschoben werden könnten.
„Die Versorgung von Notfällen ist aber sichergestellt“, sagt Jürgen Chodera, Betriebsrat in der Klinik Kitzinger Land, stellvertretend für alle bestreikten Einrichtungen. Verdi hat mit den Krankenhäusern und Pflegeheimen sogenannte Notdienstvereinbarungen getroffen.
Kliniken in allen Teilen Bayerns von Streiks betroffen
Neben der Klinik Kitzinger Land werden auch das Klinikum Aschaffenburg Alzenau, das Klinikum Bamberg, das Sana Klinikum Coburg und des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz Schwerpunkte des Streiks sein. In Bamberg wollen Beschäftigte bei einem Protestmarsch durch die Stadt ziehen.
Im Allgäu streikt Verdi zufolge am Donnerstag das Pflegepersonal am Klinikum Memmingen. In Nördlingen beteiligen sich Beschäftigte der Donau-Ries-Kliniken sowie der Seniorenheime und der Lebenshilfe Donau Ries, dort ist auch eine Kundgebung am Marktplatz geplant. Weitere Veranstaltung stehen in Augsburg, Memmingen und Bayreuth sowie am Freitag in Ingolstadt an.
Zudem listet Verdi explizit folgende Einrichtungen als Streik-Schwerpunkte: Klinikum Nürnberg, Klinikum Fürth, NürnbergStift, Klinikum Bayreuth, Klinikum Ingolstadt, Klinik Südostbayern, InnKlinikum Altötting, Krankenhaus Agatharied, München Klinik, Amper Klinikum Dachau.
Rettungsdienste: Nicht von Kommunen betrieben – aber einzelne Streiks möglich
Einen direkt von einer Kommune betrieben Rettungsdienst gibt es in Bayern nicht. Die Dienste von Wohlfahrtsverbänden oder von privaten Firmen sind im Auftrag tätig. Manchmal werden sie dabei jedoch laut Verdi von Kräften der Berufsfeuerwehr unterstützt. Diese dürfe streiken – auch hier gehe allerdings Sicherheit vor.