Für verlässliche Ergebnisse empfiehlt das Team des KI-Podcasts von BR24 und SWR allerdings einen schrittweisen Ansatz: Erst die Daten sortieren lassen, dann gemeinsam mit der KI analysieren und erst zum Schluss visualisieren. So behält man die Kontrolle und minimiert das Risiko von „Fantasiewerten“, die KI-Systeme manchmal erfinden, um beeindruckend aussehende Grafiken zu erzeugen.
Deep Research: KI als digitaler Rechercheur
Wer tiefer in Themen einsteigen will, nutzt „Deep Research“-Funktionen in ChatGPT oder ähnliche Funktionen in der KI-Suchmaschine Perplexity oder dem Chatbot Grok. Diese Dienste kombinieren Internet-Recherche mit Datenanalyse und liefern umfassende Berichte – von Unternehmensanalysen bis zu technologischen Trends.
Interessanterweise sind die Ergebnisse bei weniger diskutierten Themen oft zuverlässiger. Bei polarisierenden Themen wie Tesla-Aktien spiegelt die KI-Analyse hauptsächlich die gerade dominierende Internet-Meinung wider. Wer nach einer Tesla-Analyse fragt, hätte 2015 wahrscheinlich begeisterte Zukunftsprognosen erhalten – und kriegt heute eher eine kritische Einschätzung zur Überbewertung des Unternehmens.
Die Selbstanalyse mit KI-Unterstützung
Ein anderer Anwendungsbereich ist die Analyse persönlicher Gesundheits- und Aktivitätsdaten. Fast jedes Smartphone zählt heute Schritte, viele Menschen nutzen zusätzlich Fitness-Tracker oder Schlafanalyse-Apps – doch die wenigsten wissen, wie sie aus diesen Datenmengen nützliche Erkenntnisse gewinnen können.
KI-Modelle könnten Zusammenhänge zwischen täglichen Schrittzahlen und Wohlbefinden aufzeigen oder beispielsweise Tagebucheinträge mit Stimmungsschwankungen korrelieren. Die sogenannte „Quantified Self“-Bewegung, die seit Jahren das systematische Tracken persönlicher Daten praktiziert, bekommt durch KI-Analyse neue Impulse.
Bei sensiblen Gesundheitsdaten sollte man allerdings besonders wachsam sein – sowohl was den Datenschutz betrifft als auch die Zuverlässigkeit der KI-Analysen. Wer Muster in seinen Gesundheitsdaten sucht, sollte die Ergebnisse als Hinweise verstehen, nicht als medizinische Diagnosen. Bei der Eingabe persönlicher Informationen in KI-Chatbots ist also Vorsicht geboten.
Die KI als digitaler Organisationshelfer birgt enormes Potenzial – vorausgesetzt, man behält einen gesunden Skeptizismus und überlässt der Technologie nicht blind die finale Entscheidung.