Zwei bayerische Start-ups entwickeln eigene Raketen
Zwei bayerische Firmen spielen bei diesem Meilenstein eine entscheidende Rolle. Binnen weniger Jahre haben sich Isar Aerospace aus Ottobrunn und die Rocket Factory Augsburg von studentisch geprägten Start-ups zu Firmen entwickelt, die in Eigenregie komplette Trägerraketen entwickeln und produzieren. Sie setzen dabei auf Technologien wie 3-Druck und Serienfertigung, um die Kosten im Vergleich zum Beispiel zu einer Ariane-Rakete massiv zu drücken.
Gelingen die ersten Starts, dann winken den Investoren hinter den Start-ups Milliardenumsätze. Denn Microlauncher, wie die vergleichsweise kleinen Raketen in der Branche genannt werden, gelten als Zukunft der Raumfahrt. Sie sollen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zehntausende von kleinen Satelliten transportieren, zum Beispiel für die Telekommunikation.
Europa will eigenen Zugang zum All
Schon seit Jahrzehnten setzt man in Europa auf einen eigenständigen Zugang zum All. In der Vergangenheit setzte man dabei vor allem auf gemeinsame staatliche Programme. Vor allem Deutschland und Frankreich steckten Milliarden von Euro in die Entwicklung der Ariane-Raketen. Die sind allerdings zu groß und zu teuer für den Transport von kleinen, modernen Satelliten, die inzwischen das Raumfahrtgeschäft dominieren.
Auf diesen Markt setzen nun junge Firmen wie Isar Aerospace und Rocket Factory Augsburg. Auch aus strategischer Sicht gelten diese Programme als wichtig. So habe der Ukraine-Krieg gezeigt, wie wichtig es sei, eigenständig Zugriff auf Daten aus dem All zu haben, heißt es unter anderem bei der Europäischen Weltraumbehörde ESA.