ETFs und Einzelwerte gesondert betrachten und Ruhe bewahren
Anleger, die einen ETF auf einen der großen Indizes gekauft haben, sollten in Ruhe überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, einen Teil der Gewinne mitzunehmen. Wer noch nicht investiert hat, sollte sich Zeit lassen. Einstiegschancen dürfte es in den kommenden Monaten viele geben.
Bei Einzelwerten wird es noch schwieriger. Denn schwierige Zeiten für die Konzerne, sind auch schwierige Zeiten für die Eigentümer, also die Aktionäre. Anleger müssen sich genau überlegen, welche Risiken sie mit einzelnen Aktien eingehen. Schwierige Zeiten sind immer eine gute Gelegenheit, mal das eigene Depot auf Wetterfestigkeit zu überprüfen.
Deutschlands Autobauer beispielsweise waren bis vor einem guten Jahr verlässliche Dividendenzahler. Das könnte sich jetzt ändern: Sie stecken nicht nur in einem Umbruch, sondern geraten auch mitten hinein in einen Handelskrieg: Trumps Zöllner schlagen auf Autos 25 Prozent drauf, auf Produkte anderer Branchen will er nur 20 Prozent Zoll erheben.
Bemerkenswert ist die Aktie der Deutschen Telekom. Sie verdient das meiste Geld mit ihrer amerikanischen Tochter „T-Mobile US“, die sich zu den größten Mobilfunkanbietern der Vereinigten Staaten entwickelt hat. Im DAX gehörte sie zuletzt sogar zu den treibenden Kräften.
Sind Zinspapiere eine sinnvolle Alternative?
Trumps Strafzölle haben auch die Anleihemärkte durcheinandergewirbelt. An den Renditen von Staatsanleihen orientieren sich zum Beispiel die Zinsen für Baudarlehen. In einem ersten Schock sind sie dramatisch gefallen. Ob das schon Baukredite billiger macht, ist fraglich. Die Banken neigen dazu, beim Senken von Kreditzinsen langsamer zu agieren als beim Erhöhen. Auch bei Zinsen auf Tages- oder Festgelder dürfen die Sparer keine großen Sprünge erwarten.
Wer sein Geld durch Zinsanlagen vermehren will, hatte es schon in den vergangenen Jahren schwer, eine ordentliche Rendite zu bekommen. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern.
Gold: das ewige Fluchtmetall in Krisenzeiten
Wer rechtzeitig Gold gekauft hat, hat in den vergangenen zehn Jahren alles richtig gemacht. Der Preis für die Feinunze hat sich seitdem auf über 3.000 Dollar verdreifacht. Wie es weitergeht, ist offen, denn Kursgewinne aus der Vergangenheit können nie in die Zukunft fortgeschrieben werden.