Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) kennt man von Pfannen-Beschichtungen, Outdoor-Kleidung und Feuer-Löschschäumen an Flughäfen oder in Fabriken. Das Problem: Die Stoffe bauen sich in der Natur kaum ab und reichern sich mitunter auch in Fischen an.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat dieses Jahr zum Beispiel an der Goldach in Hallbergmoos bei Freising in Wildfischen die Chemikalie Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) nachgewiesen. Der Wert liegt bei 3,6 µg/kg im Fischmuskel; das ist deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert von 2,0 µg/kg für PFOS.
PFOS gehört zur Stoffgruppe der PFAS. PFOS besitzt im Tierversuch lebertoxische, krebserregende und fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften und gilt laut Umweltbundesamt seit 2016 als „prioritär gefährlicher Stoff“.
Wie also konkret reagieren?
Nach Einschätzung des zuständigen Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ergeben sich durch die Überschreitung des Grenzwertes beim Beispiel an der Goldach „keine konkreten negativen Wirkungen auf die Gesundheit“. Anglern dort wird aber geraten, „vorsorglich nicht überdurchschnittlich viel Fisch und auch keine Innereien von Fisch aus diesem Gewässer zu verzehren, um damit die mögliche eigene PFAS-Aufnahme zu beschränken“, heißt es auf der Webseite des Landratsamtes Freising, das die Informationen des LGL an die Bürger weitergibt.
Das LGL beruft sich bei seiner Empfehlung auf Vorgaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), wonach man sehr große Mengen Fisch aus der Goldach essen müsste, um die lebenslang tolerierbare maximale wöchentliche Aufnahmemenge zu erreichen.
Unabhängig davon gilt laut Landratsamt Freising ganz grundsätzlich: Der Eigenverzehr gefangener Fische ist erlaubt, eine Abgabe als Lebensmittel ist dagegen nicht zulässig.