Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 309.000 Menschen an Hautkrebs, so die Deutsche Krebshilfe. Die Zahl der Erkrankungen nimmt seit Jahren deutlich zu. Bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren ist der aggressive schwarze Hautkrebs inzwischen die häufigste Krebsart, bei Männern die dritthäufigste.
Was ist Hautkrebs?
Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Hautkrebs: den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und den weißen Hautkrebs, zu dem das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom gehören. Nicht jedes auffällige Muttermal ist automatisch gefährlich – doch bestimmte Merkmale sollten aufmerksam machen.
Typisch für den gefährlichen schwarzen Hautkrebs sind unregelmäßige Pigmentierungen, schnelles Wachstum und Formveränderungen. Schwarzer Hautkrebs kann schon frühzeitig Metastasen bilden und ist dann oft nicht mehr heilbar.
Beim hellen Hautkrebs treten oft wachsartige Knötchen, schuppende Stellen oder nicht heilende Wunden auf. Weißer Hautkrebs ist oft heilbar, da er nur selten Metastasen bildet.
Was ist die ABCDE-Regel zur Hautkrebs-Früherkennung?
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Selbstkontrollen der Haut sind wichtig, um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die ABCDE-Regel hilft, Pigmentflecken und Muttermale selbst zu beurteilen, um so frühzeitig Hautveränderungen erkennen zu können. Die Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen (externer Link) erklärt die ABCDE-Regel anschaulich mithilfe von Bildern und Grafiken.
- A – Asymmetrie: Ein Muttermal ist nicht gleichmäßig geformt.
- B – Begrenzung: Die Ränder sind unregelmäßig, gezackt oder verschwommen.
- C – Colour (Farbe): Das Mal zeigt mehrere Farbtöne wie braun, schwarz, rot oder grau.
- D – Durchmesser: Der Fleck ist größer als 5 Millimeter.
- E – Erhabenheit/Evolution: Veränderungen eines Mals in Form oder Größe über die Zeit.
Bei Hautveränderungen: Sofort zum Arzt!
Treffen ein oder mehrere dieser Merkmale zu, sollte man unverzüglich einen Hautarzt oder eine Hautärztin aufsuchen. Sofortiger Handlungsbedarf besteht, wenn ein vorhandenes Pigmentmal seine Größe, Form oder Farbe ändert oder ein Pigmentmal zu jucken oder zu bluten beginnt, so die Hautklinik Uniklinikum Erlangen. Auch die Deutsche Krebshilfe gibt in ihrem Blauen Ratgeber – „Hautkrebs“ (PDF, externer Link) ausführliche Informationen zur Früherkennung (ab Seite 31).
Auch wenn die Selbstkontrolle einen ersten Hinweis liefern kann: Sie ersetzt keine ärztliche Untersuchung. Besonders bei schwer zugänglichen Stellen wie am Rücken, im Nacken oder auf der Kopfhaut ist eine ärztliche Einschätzung wichtig.
Wie oft sollte man zur Hautkrebsvorsorge gehen?
Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein kostenloses Hautkrebs-Screening an. Dabei wird die gesamte Körperoberfläche untersucht. Die Untersuchung nehmen Ärzte und Ärztinnen vor, die eine entsprechende Genehmigung erhalten haben. Dazu gehören Hausärzte sowie Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologen).
Die standardmäßige Krebsvorsorge enthält jedoch kein digitales Auflichtmikroskop (Dermatoskopie). Diese Methode ist besonders hilfreich zur genaueren Beurteilung von Muttermalen, wird aber häufig als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angeboten und muss dann selbst bezahlt werden. Einige Krankenkassen übernehmen diese Kosten jedoch freiwillig.
Wer unter 35 Jahre alt ist, hat grundsätzlich keinen Anspruch auf ein kostenloses Screening. Bei besonderem Risiko – zum Beispiel viele Leberflecken, familiäre Vorbelastung oder sehr helle Haut – kann der Arzt die Untersuchung dennoch medizinisch begründen und über die Kasse abrechnen.
Wie entsteht Hautkrebs?
Hautkrebs entsteht durch Schäden an der DNA von Hautzellen. Diese können zu Mutationen führen, die das Zellwachstum außer Kontrolle geraten lassen. Risikofaktoren sind:
Kann man sich vor Hautkrebs schützen?
Um sich vor Hautkrebs zu schützen, ist es wichtig, einige Vorsorgemaßnahmen zu beachten. Erstens sollte man sich regelmäßig mit Sonnenschutzmittel eincremen, besonders wenn man sich im Freien aufhält. Kleidung mit UV-Schutz, Hüte und Sonnenbrillen bieten zusätzlichen Schutz. Vermeiden Sie die Mittagssonne, da die UV-Strahlung in dieser Zeit am stärksten ist.