Unter den Stücken, die hier auf hölzernen Klapptischen auf dem Rasen präsentiert werden, befinden sich auch echte Kunstwerke, nicht wenige haben Geschwister in den wichtigsten Design-Sammlungen dieser Welt. Denn auch Museumskuratoren und Keramiksammler sind am Markt unterwegs und verschaffen sich hier einen Überblick über die neuesten Entwicklungen der Keramik.
Für die Ausstellerinnen und Aussteller ist der Markt allerdings nicht nur Spaß. Sie leben von den Verkäufen. Das funktioniert in Dießen gut: Viele Werkstätten erwirtschaften in den vier Tagen am langen Himmelfahrts-Wochenende einen erheblichen Teil ihres Jahreseinkommens.
Kultureller Höhepunkt und Wirtschaftsfaktor
Mit bis zu 60.000 Besuchern und rund 160 Ausstellern ist der Dießener Töpfermarkt nicht nur ein kultureller Höhepunkt, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Und wo so viele Keramiker zusammenkommen liegt es auf der Hand, sich auch ein bisschen miteinander zu messen: Alle Aussteller sind eingeladen, ihre besten Stücke zum Dießener Keramikpreis einzureichen, über den oder die Gewinnerin entscheidet eine Fach-Jury. Das Preisgeld von in Höhe von 5.000 Euro stiftet die Firma Rhode, die unter anderem Brennöfen für Keramiker herstellt. Präsentiert werden die Arbeiten in einer großen Ausstellung im historischen Traidtkasten neben dem Marienmünster.
Sonderausstellung zum Dießener Keramikpreis
Erstmals werden in diesem Jahr auch die Arbeiten junger Keramikerinnen und Keramiker mit einem eigenen Preis gewürdigt. Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Firma Andrea Wolbring gestiftet. Präsentiert werden die Arbeiten während der Markttage im Dießener Kulturforum „Blaues Haus“. „Mein Wunsch ist es, dass diese neue Auszeichnung die Augen dafür öffnet, was sich in der Keramik alles entwickelt“, erläutert Wolfgang Lösche.
Noch mehr Keramik gibt es im Taubenturm am Klosterhof zu sehen: Hier präsentiert der Heimatverein Dießen bis 9. Juni die preisgekrönte japanische Keramikkünstlerin Ayaka Terajima (externer Link). Ihre Arbeiten verbinden die Ästhetik der jahrtausendealten Keramik der japanischen Jōmon-Periode mit Kunststoffverpackungen der Gegenwart.